#wirmüssenreden: Was haben wir geschafft?

Sprachunterricht für Geflüchtete
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"Wir schaffen das!" – Kaum ein Satz hat in den vergangenen Jahren in Deutschland derartig polarisiert, wie jener von Kanzlerin Merkel aus dem Sommer 2015. Fünf Jahre später ziehen wir Bilanz und sprechen darüber in unserer Reihe #wirmüssenreden. Was haben wir geschafft? Was läuft gut, was nicht? Sind geflüchtete Menschen gut angekommen in der Gesellschaft? Und wie hat sich Ihr Leben nach 2015 verändert?

Best Of

Strassenszene auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln.
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Best Of #wirmüssenreden - Fünf Jahre "Wir schaffen das!"

Vor fünf Jahren sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel den folgenschweren Satz "Wir schaffen das". Wir haben uns eine Woche lang mit der Frage beschäftigt, was seitdem geschehen ist - und was wir tatsächlich geschafft haben. Dafür haben wir mit Politikern, mit Ehrenamtlichen und auch mit Geflüchteten gesprochen.

Interviews

Die Poseidon von Geomar wurde von dem Verein Seawatch ersteigert - und wird als Sea Watch 4 unterwegs sein.
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Rettungsorganisation Sea-Watch - "Die Situation im Mittelmeer hat sich seit 2015 verschlechtert"

Mitte August wird das neue Seenotrettungsschiff "Sea-Watch 4" von einem spanischen Hafen aus Kurs auf die Gewässer vor der lybischen Küste nehmen - als einziges Schiff privater Seenotretter. Obwohl die rechtliche Lage eigentlich klar sei, verweigerten die europäischen Rettungsleitstellen häufig die Zusammenarbeit, sagt Sea-Watch-Sprecher Oliver Kulikowski.

Syrische Geflüchtete landen auf der griechischen Insel Lesbos
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Europaabgeordnete - Sippel: "Legale Migration besser organisieren"

Noch immer ist die EU völlig zerstritten in der Frage, wie mit geflüchteten Menschen umgegangen werden soll. Wenn keine gemeinsame Lösung möglich sei, brauche es Absprachen zwischen solidarischen Ländern, sagt die SPD-Europaabgeordnete Birgit Sippel.

Archiv: AfD-Politikerin Beatrix von Storch (Bild: dpa/ picture alliance/ Rald Hirschberger)
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AfD-Vize-Vorsitzende - Von Storch: "Wir tun etwas, das nicht gut für unser Land ist"

Mit Kritik an der Flüchtlingspolitik als Kernthema wurde die AfD zur aktuell größten Oppositionspartei im Bundestag. Inzwischen hat die Partei an Zustimmung verloren und macht durch interne Konflikte von sich reden. Deutschland werde wegen des Zuzugs Geflüchteter noch jahrzehntelang Probleme haben, meint die stellvertretende Bundessprecherin der Partei, Beatrix von Storch.

18.07.2020, Berlin: «Stop racial Profiling» (Stoppt Profiling aufgrund der Rassenzugehörigkeit) steht bei einer Demonstration auf einem Schild.
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Polizeisprecher über Rassismus - Thilo Cablitz: "Die Polizei sollte erklären, warum sie kontrolliert"

2015 kamen 55 000 Geflüchtete nach Deutschland - Menschen, die anders aussehen als andere es gewohnt sind. Die Polizei steht seit geraumer Zeit in der Kritik, genau diese Menschen viel zu oft ohne Verdacht zu kontrollieren. Der Berliner Polizeisprecher Thilo Cablitz hat eine weiße Mutter und einen schwarzen Vater. Mit Birgit Raddatz hat er über Rassismus im Alltag und in der Polizei gesprochen.

DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt (CSU) (Bild: imago images/ Popow)
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Vis à vis - DRK-Präsidentin Hasselfeldt: Belastungsgrenzen nicht ausreizen

Wir müssen reden: Vor fünf Jahren kamen tausende Flüchtlinge in Deutschland an. Gerda Hasselfeldt war damals Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag und stritt zusammen mit Horst Seehofer für Obergrenzen und Grenzkontrollen. Heute ist Hasselfeldt Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, das sich in der Flüchtlingshilfe engagiert. rbb-Redakteurin Ruth Kirchner hat die Politikerin zum Gespräch getroffen.

Weltsichten

Migranten kommen in Porto Empedocle an Bord von zwei Militärschiffen an, nachdem sie von der Insel Lampedusa dorthin gebracht wurden (Bild: dpa)
dpa

Neue Flüchtlingsrouten nach Italien

Seit Jahresbeginn sind in Italien viermal so viele Geflüchtete angekommen wie im gleichen Zeitraum letztes Jahr. Besonders die Aufnahmelager in Lampedusa und Sizilien sind überfüllt. Italien-Korrespondentin Christine Auerbach berichtet über die aktuelle Situation vor Ort und was sich in den letzten 5 Jahren in Italien in punkto Migration verändert hat.

Ein Fahrradfahrer in Syrien fährt mit Mund-Nasenschutz durch die Straßen.
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Syrien: Krieg, kein Essen, keine medizinische Versorgung

Seitdem der Krieg 2011 in Syrien ausgebrochen ist, haben sich immer mehr SyrerInnen auf die Flucht begeben. Auslöser war damals ein friedlicher Protest gegen den autoritär regierenden Präsidenten Baschar Al-Assad. Doch wie ist die Lage heute in Syrien? Korrespondent Björn Blaschke gibt einen Einblick.

EU-Asylpolitik

Das Lager für Gelüchtete Moria auf der griechischen Insel Moria (Bild: picture alliance / NurPhoto)
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Wie steht es um die die Reform des europäischen Asylsystems?

Ob Seenotrettung, die Lage in den Flüchtlingscamps oder die Verteilung von Asylsuchenden in Europa - das sind große Baustellen der EU-Migrations- und Asylpolitik. Wie weit die EU in diesen Fragen bisher ist, berichtet Brüssel-Korrespondent Alexander Göbel.

Rückblick

Archiv: Spurensuche der Polizei in Nauen 2015 (Bild: dpa/ picture alliance/ Nestor Bachmann)
dpa/ picture alliance/ Nestor Bachmann

Nauen und die Flüchtlinge – damals und heute

Wir müssen reden: Knapp 900.000 Flüchtlinge wurden 2015 in Deutschland registriert. Die Kanzlerin versicherte "Wir schaffen das". In der brandenburgischen Stadt Nauen verübten Neonazis damals eine Serie von Anschlägen, am Ende brannte eine Turnhalle. Reporter Oliver Soos hat vor Ort nachgefragt, wie die Ereignisse in Nauen nachwirken.

ARCHIV - 20.11.2015, Bayern, München: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lauscht auf dem CSU-Parteitag der Rede des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU).
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Seehofer, Merkel & "Wir schaffen das"

"Wir schaffen das", das waren Angela Merkels Worte 2015 als Tausende Geflüchtete in Deutschland Zuflucht suchten. Schnell ging es in der Debatte um die Kanzlerin selbst. Auch Horst Seehofer stellte sich gegen sie. Heute zeigt er sich einigermaßen zufrieden. Isabel Reifenrath aus dem Hauptstadtstudio fasst zusammen.

Beiträge

04.03.2020, Türkei, Pazarkule: Flüchtling sind an einem türkischen Absperrzaun am Grenzübergang Pazarkule-Kastanies in Richtung Griechenland unterwegs. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
picture alliance/Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Immer mehr Menschen sind weltweit auf der Flucht

2015 sprach Angela Merkel den bis heute bekannten Satz: „Wir schaffen das“. Gemeint hat sie damit die Aufnahme der Geflüchteten, die sich auf den Weg nach Deutschland gemacht haben. Doch wie viele Menschen sind heute auf der Flucht? Reporterin Jule Käppel hat recherchiert.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
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Asylpolitik: Veränderungen in der Gesetzgebung seit 2015

Seit 2015 wurden an die 20 Gesetze im Bereich der Asyl- und Migrationspolitik reformiert oder neu geschaffen. Worin diese Veränderungen bestehen, bringt Janina Lückhoff aus dem Hauptstadtstudio auf den Punkt.

ARCHIV - Ein Flüchtling aus Syrien (l) sitzt am 06.11.2015 in der Erstaufnahmestelle in Suhl (Thüringen) in einem Büro der Agentur für Arbeit
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Wieviel der Bund für Geflüchtete ausgibt

Seit 2015 liegen die Ausgaben, die Geflüchteten zugutekommen, für den Bund bei etwa 20 Milliarden pro Jahr. Dazu zählen aber auch Investitionen in Entwicklungsarbeit und die Bekämpfung von Fluchtursachen. Wieviel Deutschland für die Unterstützung von Geflüchteten ausgibt, bringt Alfred Schmit auf den Punkt.

Blaulicht auf dem Dach eines Berliner Polizeifahrzeugs
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Sind Geflüchtete häufiger kriminell als Deutsche?

Eine Frage, die seit 2015 immer wieder heiß diskutiert wurde: Sind Flüchtlinge krimineller als Deutsche? Reporter Markus Sambale aus unserem Hauptstadtstudio ist dieser Frage nachgegangen.

ARCHIV: Brandenburg, Eisenhüttenstadt: Eine syrische Familie sitzt vor einem Asylwohnheim der Zentralen Ausländerbehörde des Landes Brandenburg.
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Familiennachzug Fehlanzeige: Ein bürokratischer Irrweg

Anerkannte Geflüchtete in Deutschland haben das Recht ihre engsten Angehörigen über den Familiennachzug zu sich zu holen. Doch bis dahin ist es oft ein steiniger Weg. Jule Käppel hat Menschen getroffen, die seit Jahren von ihren Liebsten getrennt leben müssen.

Notunterkunft in Tempelhof
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Wie wohnen die Geflüchteten heute?

Als 2015 die vielen Tausenden aus ihrer Heimat geflohenen Menschen in Notunterkünften saßen, war das Ziel, sie alle in Wohnungen unterzubringen. Was davon ist fünf Jahre später erreicht? Jule Käppel bringt es auf den Punkt.

Die Leiterin eines Intensivsprachkurses steht in einem Hörsaal der Universität Potsdam vor einer Klasse mit Geflüchteten, die in Deutschland Lehrer werden wollen. (Bild: dpa / Klaus-Dietmar Gabbert)
dpa / Klaus-Dietmar Gabbert

Gibt es eine langfristige Arbeitsperspektive für Geflüchtete?

"Wir schaffen das." Als Bundeskanzlerin Angela Merkel 2015 den berühmten Satz sagte, hatte sie zuvor in ihrem Statement zahlreiche Integrationsanstrengungen angekündigt. Was hat Deutschland fünf Jahre später im Bereich Arbeit und Ausbildung für Geflüchtete geschafft?

Die temporäre Unterkunft für Geflüchtete auf dem Gelände der ehemalgen Karl Bonhöffer Nervenklinik in Berlin-Reinickendorf. (Bild: imago-images / Berdn Friedel)
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Wenn temporäre Unterkünfte zum langfristigen Zuhause werden

Eine Wohnung ist absolut grundlegend, um sich in einer Gesellschaft Zuhause fühlen zu können. Aufgrund der angespannten Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt gibt es für viele Geflüchtete trotzdem kaum einen Weg raus aus den temporären Gemeinschaftsunterkünften.