Rettungswesten von Geflüchteten liege am Ufer.
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- "'Wir schaffen das' galt für Deutschland, aber weltweit leider nicht"

79,5 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht - so viele wie nie zuvor. Die Corona-Pandemie könnte noch mehr Menschen in Armut und Hunger stürzen und erschwert zudem das Ankommen humanitärer Hilfsgüter, sagt der Leiter von Caritas International, Oliver Müller.

Es gebe derzeit noch mehr Situationen von Flucht und Vertreibung als 2015. "Wir schaffen das galt für Detuschland, aber weltweit gilt das leider nicht", sagt Müller. Dass es noch nie so viele Flüchtlinge gab wie heute, sei ein sicheres Indiz für mehr Konflikte in der Welt.

 

"Wir haben das Problem ausgeblendet"

 

Die Bundesregierung hat es sich zum Ziel erklärt, Fluchtursachen zu bekämpfen. Dies sei aber nicht gelungen, weil sich Krisensituationen wie in Syrien und Afghanistan verfestigt hätten, so Müller. "Es sind auch noch zusätzliche Hotspots dazu gekommen, wie im Südsudan oder im Kongo."

Die meisten Geflüchteten blieben im eigenen Land oder einem Nachbarland, erklärt der Caritas-Chef. "Europa hat es geschafft, die Flüchtlinge aus diesem Kontinent fernzuhalten, das heißt aber nicht, dass es das Problem nicht mehr gibt", betont Müller. Stattdessen müssten die Menschen weltweit teils unter katastrophalen Bedingungen ohne Rechtssicherheit oder medizinische Versorgung leben. "Wir haben das Problem ausgeblendet, es ist aber eher größer als kleiner geworden", sagt Müller.

 

Große Sorgen um Libanon

 

Große Sorge bereite ihm die Situation im Libanon. Die humanitäre Situation sei schon vor der Explosionskatastrophe am Dienstag durch Wirtschaftskrise und Corona-Pandemie problematisch gewesen. "Man muss sich schon schwere Sorgen machen, wie es mit dem Land weitergeht, wenn es jetzt nicht umfangreiche internationale Hilfen gibt", sagt Müller.

Die Region sei ohnehin ein Pulverfass. Im Libanon leben 1,5 Millionen syrische Geflüchtete. Noch schlimmer sei die Lage in Syrien, nur über einen Grenzübergang seien noch Hilfslieferungen möglich, berichtet Müller. "1,3 Millionen Menschen werden überhaupt nicht mehr versorgt."

 

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