Auschwitz – 75 Jahre nach der Befreiung

Kaum ein anderer Ort steht so sehr für den Holocaust und die Gräueltaten der Nazis wie Auschwitz. Im dortigen Konzentrationslager starben bis zu 1,5 Millionen Menschen. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee den Komplex. Weltweit wird rund um den Jahrestag der Befreiung an die Opfer des Nationalsozialismus' gedacht. Wir blicken zurück, sprechen mit Zeitzeugen und berichten von den Gedenkfeierlichkeiten in aller Welt.

Gespräche

Marina Weisband Politikerin, Bündnis 90/Die Grünen (Bild: imago images/ Arnulf Hettrich)
imago images/ Arnulf Hettrich

Vis à vis - Weisband: "Die Menschenwürde steht nicht zur Diskussion"

Marina Weisband ist Grünen-Politikerin und Netzaktivistin. Als Kind einer jüdischen Familie wuchs sie in Kiew und Wuppertal auf. Mit Inforadio-Redakteur Christian Wildt hat sie über Antisemitismus und ihre Arbeit für eine demokratische Bildung gesprochen.

Mike Delberg (Bild: imago images/ Doris Spiekermann-Klaas )
imago images/ Doris Spiekermann-Klaas

Kurzporträt - Jung und jüdisch in Deutschland

Jude und Deutscher sein - das paßt zusammen, sagt Mike Delberg. Der knapp 30-jährige engagiert sich in seiner Gemeinde sowie in der CDU. Seit einiger Zeit trägt er demonstrativ die Kippa als Zeichen jüdischen Selbstbewußtseins. Delbrück wünscht sich weniger ritualisierten Umgang mit der Vergangenheit, erzählt er Reporterin Maria Ossowski.

Chef des Deutschen Historischen Museums, Raphael Gross
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Interview - Holocaust: Historische Aufklärung muss weiter gehen

Am Montag ist der offizielle Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslager Auschwitz. Raphael Gross ist Präsident des Deutschen Historischen Museums. Der Historiker erklärt, warum er keine Sorge hat, dass die Erinnerung an den Holocaust weiter bestehen wird.

Archiv: Anita Lasker-Wallfisch, eine der letzten bekannten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz, spricht während einer Gedenkstunde des Bundestags an die Opfer des Nationalsozialismus
picture alliance/Wolfgang Kumm/dpa

Interview - Lasker-Wallfisch: "Wir haben überlebt – um Zeugnis abzulegen"

Weltweit wird am Montag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 75 Jahren gedacht. Anita Lasker-Wallfisch überlebte als Cellistin im Mädchenorchester von Auschwitz. Die Debatte über Antisemitismus in Deutschland überschatte aktuell das Gedenken an die Opfer der Konzentrations- und Vernichtungslager, so die Zeitzeugin.

Schuhe in der Konservatorenwerkstatt der Gedenkstätte Auschwitz (Bild: rbb/ Maria Ossowski)
rbb/ Maria Ossowski

Vis à vis - Holocaust-Gedenken: Konservierung von Habseligkeiten

In der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz können die Besucher Fakten des Holocaust nachspüren. Margrit Bormann ist dort Konservatorin und sorgt dafür, dass die ehemaligen Habseligkeiten nicht zerfallen. Über ihre Arbeit hat sie mit Reporterin Maria Ossowski gesprochen.

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen

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  • Holocaust-Überlebende 

    Hilde Simche, geb. Grünbaum, aus Berlin
    rbb/Maria Ossowski

    So 26.01.2020 | 08:44 - Porträts der letzten Holocaust-Überlebenden aus Israel

    "Für mich ist das Leben ein einmaliges Geschenk", "Wie kann ich versuchen, ein Mensch zu werden?", "Mein Niveau lasse ich mir nicht nehmen" - Gedanken von Menschen, die den Holocaust erlebt und überlebt haben. Kulturkorrespondentin Maria Ossowski ist nach Israel gereist und hat die Überlebenden getroffen.

  • Shoa-Überlebender Leon Schwarzbaum 

    Leon Schwarzmann im Dezember 2019 (Bild: dpa/ Markus Schreiber)
    dpa/ Markus Schreiber

    Mo 27.01.2020 | 09:25 - "Ich habe nicht geglaubt, dass ich am Leben bleibe"

    Einer der letzten, die von den Verbrechen der Nationalsozialisten erzählen können, ist Leon Schwarzbaum. Er war im NS-Konzentrationslager Auschwitz interniert. Leon Schwarzbaum lebt heute in Berlin und rbb-Reporter Torsten Sydow hat ihn zum Gespräch getroffen.

  • Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees 

    Der Auschwitz-Überlebende Roman Kent, Präsident des Internationalen Auschwitz Komitee im Dezmeber 2019 (Bild: dpa/ Bernd Settnik)
    dpa/ Bernd Settnik

    Mo 27.01.2020 | 11:45 - "Es hat lange gedauert, sich an Freiheit zu gewöhnen"

    Der 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz dürfte einer der letzten Gedenktage sein, an dem noch Überlebende der nationalsozialistischen Mordmaschinerie berichten können, was sie erlitten haben. Viele waren beim Kriegsende noch sehr jung – so wie Roman Kent. Unser USA-Korrespondent Peter Mücke hat den 90-Jährigen in New York getroffen.

  • Befreier von Auschwitz 

    Einer der Befreier von Auschwitz: Iwan Martynuschkin (Bild: dpa/ Ulf Mauder)
    dpa/ Ulf Mauder

    Mo 27.01.2020 | 06:25 - "Wir hatten keine Zeit zu weinen"

    Iwan Martynuschkin war vor 75 Jahren bei der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz als Soldat der Roten Armee dabei. Heute ist der Veteran 96 Jahre alt und als einer der letzten noch lebenden "Befreier von Auschwitz" wird er in Russland als Kriegsheld gefeiert. Unsere Russland-Korrespondentin Martha Wilczynski hat ihn getroffen.

Hintergrund

Symbolbild: Schändung jüdischer Friedhof (Bild: imago images/ Elyxandro Cegarra)
imago images/ Elyxandro Cegarra

Vorurteile und Hass - Antisemitismus im Jahr 2020

Der Bundestag erinnert am Mittwoch an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Vorurteile und Hass sind in Deutschland weiterhin präsent. Sabine Müller berichtet über Antisemitismus, der auch im Jahr 2020 noch lange nicht überwunden ist.

Symbolbild: Schüler in der Gedenkstätte Auschwitz (Bild: imago images)
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Gedenkstättenbesuch - "Fahrt auf jeden Fall nach Auschwitz – aber vorbereitet"

Ehemalige Konzentrationslager aufzusuchen wird immer wieder besonders jungen Leuten empfohlen. Aber wie ist das, plötzlich den Orten der Ermordung gegenüber zu stehen? "Wir hätten in Auschwitz mehr Zeit gebraucht", sagt Antonia. Sie ist Schülerin am Jüdischen Gymnasium Berlin und hat mit ihrer Klasse das ehemalige NS-Vernichtungslager besucht.

Shoah Memorial Paris (Bild: imago images/ Amaury Cornu)
imago images/ Amaury Cornu

Analyse - Sechs Millionen Holocaust-Opfer – woher stammt die Zahl?

Vor 75 Jahren haben Soldaten der Roten Armee das deutsche Konzentrationslager Auschwitz befreit. Insgesamt wurden in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nationalsozialisten sechs Millionen Juden ermordet. Wie diese Opferzahl zustande kommt, erklärt ARD-Wissenschaftsreporter Gábor Paál.

  • Holocaust-Leugnung im Strafgesetzbuch

Gedenken

Symbolbild: Stolperstein-Verlegung in Potsdam (Bild: imago images/ Martin Müller)
imago images/ Martin Müller

Erinnerung an Verschleppung und Mord - Stolpersteine in Berlin

Etwa 55.000 Berliner Juden wurden Opfer des Holocausts. Inforadio-Reporter Oliver Soos hat in Berlin-Schöneberg ein Haus besucht, in dem mindestens 19 Juden gelebt haben, die von den Nazis deportiert und größtenteils ermordert wurden.

Gespräche

ARCHIV, 11.10.2013: Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland und Autor Avi Primor posiert der Frankfurter Buchmesse bei einem Portraittermin (Bild: imago images/photothek)
imago images/photothek

Zwölfzweiundzwanzig - Avi Primor und das Holocaust-Gedenken

Die Zeitzeugen des nationalsozialistischen Völkermords an den europäischen Juden sterben aus. Hat sich das Gedenken an den Holocaust zu einem rein rituellen Charakter gewandelt – angesichts des aktuellen Antisemitismus? Sabina Matthay spricht darüber mit dem israelischen Diplomaten Avi Primor.

Israelischer Historiker Yehuda Bauer (Bild: dpa)
dpa

Vis à vis - Yehuda Bauer: Warum Antisemitismus eine Gefahr bleibt

In Jerusalem erinnert das Welt-Holocaust-Forum an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 75 Jahren. Der Historiker und Holocaustforscher Yehuda Bauer war lange wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Yad Vashem. Inforadio-Redakteur Christian Wildt hat ihn getroffen, um mehr über alten und neuen Antisemitismus zu erfahren.

Archiv: Der jüdische Maler Yehuda Bacon (Bild: dpa/ Stephanie Pilick)
dpa/ Stephanie Pilick

Kultur - Zum Auschwitz-Gedenktag: Der jüdische Künstler Yehuda Bacon

Yehuda Bacon hat als Kind in den Gaskammern von Auschwitz gespielt – um sich aufzuwärmen, wenn sie nicht genutzt wurden. Heute ist der 90-jährige ein berühmter Maler und lebt in Israel. Anlässlich des 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz hat unsere Kulturkorrespondentin Maria Ossowski ihn besucht.

Archiv: Dirigent Daniel Barenboim (Bild: imago images/ Ben Kriemann)
imago images/ Ben Kriemann

Kultur - Daniel Barenboim über das Auschwitz-Gedenkkonzert

Am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, gibt die Staatskapelle Berlin unter Leitung ihres Chefdirigenten Daniel Barenboim ein Benefizkonzert zugunsten der Auschwitz-Birkenau-Foundation. rbb-Kulturkorrespondentin Maria Ossowski hat vorab mit dem Dirigenten gesprochen.

Israels Premierminister Netanjahu trifft Frank-Walter Steinmeier vor dem Welt-Holocaust-Forum.
imago images / ZUMA Press

Interview - Welt-Holocaust-Forum in Jerusalem: Vergessen verhindern

Mit einer internationalen Konferenz erinnert Israel am Donnerstag an die Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren. Ruth Ur von der Gedenkstätte Yad Vashem sieht darin ein wichtiges Zeichen, damit der Holocaust nicht in Vergesseneheit gerät.

Blick auf das Eingangstor Auschitz-Birkenau (Bild: imago images/ Stefan Zeitz)
imago images/ Stefan Zeitz

Interview - Holocaust: Emotionale Wunde bis heute in Polen

Zum 75. Mal jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Neben dem Gedenken herrscht auch Uneinigkeit – etwa über die Frage von polnischer Mittäterschaft im Holocaust. Der polnische Historiker Włodzimierz Borodziej spricht über die Spannungen.

Beiträge

Buchcover "Fotos aus Sobibor" © verlag metropol
© verlag metropol

Ausstellung - "Fotos aus Sobibor" in der Topographie des Terrors

Die kürzlich entdeckten Fotos aus dem Nachlass eines stellvertretenden Kommandanten von Sobibor, einem NS-Vernichtungslager in Polen, sind Sensation und Gewinn für die Holocaustforschung. Der Fund wurde jetzt erstmals gezeigt. Hendrik Schröder war vor Ort.

Stolpersteine in Bayern zum Gedenken an den Holocaust.
imago images / Action Pictures

Kolumne - Tag der Befreiung - Gedenken alleine reicht nicht mehr aus

Vor gerade mal 75 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die Rote Armee die verbliebenen Insassen des Konzentrationslagers Auschwitz. Kolumnistin Olga Grjasnowa meint dazu heute, Gedenken alleine reiche nicht mehr aus. Worten müssen Taten folgen.

Witold Pileckis Bild bei einem Soldatenmarsch in Krakau 2017 (Foto: imago/Beata Zawrzel)
imago/Beata Zawrzel

Beitrag - Witold Pilecki, der Mann, der freiwillig ins KZ ging

Witold Pilecki war ein mutiger Mann und doch ist er in Vergessenheit geraten. Er hat sich freiwillig festnehmen und ins Konzentrationslager Auschwitz bringen lassen, um über die Verbrechen der Nazis zu berichten. Heute ist ihm eine Ausstellung gewidmet.

David Olére: Krematorium III in Betrieb © Olère Family Collection
Olère Family Collection

Ausstellung - Ausstellung "Auschwitz und ich" im Paul-Löbe-Haus

Der Künstler David Olère gehörte zu den wenigen Häftlingen, die Auschwitz überlebt haben. Seine grauenvollen Erlebnisse im Vernichtungslager hat er später in Bilder gefasst, die ab kommender Woche in Berlin zu sehen sind. Inforadio-Reporterin hat sich Olères Werke vorab angesehen.

Eingangsgebäude der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Jerusalem, Israel
imago images / Schöning

Auf den Punkt - Was ist Yad Vashem?

Israels Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ist ein Ort, der für das Nichtvergessen geschaffen wurde. Israel-Korrespondent Benjamin Hammer stellt diesen Ort vor.

ARD-Projekt

Auschwitz und ich © rbb
rbb

Eine Geschichte des Überlebens - Auschwitz und Ich

Am 27. Januar 2020 ist der 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Weil immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus erster Hand berichten können, ändert sich die Gedenkkultur. Eine wichtige Stellung hat dabei neben der historischen Forschung die Kunst. Die Webseite "Auschwitz und Ich" nimmt die Bilder des Auschwitz-Überlebenden David Olère zum Ausgangspunkt, um zu fragen "Was kann jede*r Einzelne tun?" - damit die Opfer in Erinnerung bleiben und sich die Geschichte nicht wiederholt.