Israels Premierminister Netanjahu trifft Frank-Walter Steinmeier vor dem Welt-Holocaust-Forum.
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- Welt-Holocaust-Forum in Jerusalem: Vergessen verhindern

Mit einer internationalen Konferenz erinnert Israel am Donnerstag an die Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren. Ruth Ur von der Gedenkstätte Yad Vashem sieht darin ein wichtiges Zeichen, damit der Holocaust nicht in Vergesseneheit gerät.

Mehr als 30 Staatsoberhäupter haben sich für das Welt-Holocaust-Forum angekündigt. Die Gedenkstätte Yad Vashem ist Gastgeber der Konferenz in Jerusalem. "Das ist wichtig, denn es ist ein Zeichen, dass der Holocaust nicht vergessen wird", betont Ruth Ur. Sie ist Direktorin der Berliner Yad-Vashem-Zweigstelle.

Erst am nächsten Montag ist der eigentliche Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz. Dann wird auch in Polen eine Gedenkfeier mit Überlebenden und Staatsgästen stattfinden. In dem internationalen Forum in Jerusalem sieht Ur dennoch keine Konkurrenzveranstaltung. "Es gibt viel Platz, um an diese schreckliche Zeit und an diesen wichtigen Moment der Befreiung zu erinnern." An vielen wichtigen Orten werde es daher verschiedene Veranstaltungen geben.

Ruth Ur, Direktorin der Berliner Filiale von Yad Vashem

Ruth Ur, Direktorin der Berliner Zweigstelle von Yad Vashem.
dpa/ Bernd von Jutrczenka

"Die Bevölkerung muss wach bleiben"

Allein, dass so viele wichtige Leute für dieses Thema zusammen kämen, zeige die Wichtigkeit des Forums, so Ur. "Das Wichtige ist, dass die Erinnerung wach bleibt in der Bevölkerung", sagt die Direktorin. Dazu gehöre auch, "immer wiederzuholen, warum das wichtig ist".

Der Holocaust sei ein unvergleichbares Beispiel gewesen, wie tief die Menschheit sinken könne. Besonders die Geschichten von Zeitzeugen seien heutzutage wichtig, um das Thema nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Für die Zukunft würden außerdem neue Formate entwickelt werden, um die Erzählungen nicht zu vergessen. „Man muss natürlich neue Arten finden, diese Geschichte zu erzählen“, sagt Ur. Denn es läge nicht nur in der Verantwortung einzelner, sondern in der Verantwortung aller.

Der Kampf gegen Antisemitismus müsse international geführt werden, so die Berliner Direktorin: „Wir müssen auch klar machen, dass es nicht nur ein deutsches Problem ist. Wir müssen zusammen kämpfen.“

Hintergrund

  • Jerusalem, Auschwitz, Berlin - die Welt gedenkt der Opfer des Holocaust

  • Jerusalem

  • Auschwitz

  • Berlin

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