Flüchtlinge an libysch-tunesischer Grenze (Foto: dpa)

- Stationen einer Flucht: Libyen

In Libyen ist die Situation von Flüchtlingen besonders dramatisch, die Menschen werden oftmals wie Sklaven behandelt, wie die grüne Europapolitikerin Barbara Lochbihler im Inforadio berichtet.

Barbara Lochbihler (Menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europaeischen Parlament) (Bild: imago)
Grünen-Politikerin Barbara Lochbihler war früher Generalsekretärin von Amnesty International

Viele Flüchtlinge brauchen Wochen, bis sie zunächst einmal an der afrikanischen Nordküste angelangt sind. Die Europapolitikerin der Grünen, Barbara Lochbihler, sagte bei uns im Inforadio, in Libyen sei die Situation von Migranten besonders dramatisch. Milizen hätten dort die Migrationszentren besetzt und behandelten die Flüchtlinge wie Sklaven. Sie würden dort unter schlechtesten hygienischen Verhältnissen festgehalten, bis man sie wieder abschiebe, da Libyen kein eigenes Asylgesetz habe.

Für viele Flüchtlinge sei die Route durch Libyen auch äußerst gefährlich. Schlepperbanden hätten sich darauf spezialisiert, die Menschen nicht an ihr Ziel zu bringen, sondern sie zu kidnappen. Dann werde Lösegeld von den Verwandten erpresst.

Die Fragen stellte Dietmar Ringel.

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Der nigerianische Flüchtling Dickson Mobosi - Foto: rbb Inforadio/Oliver Soos
rbb Inforadio/Oliver Soos

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