Unsere Arbeitswelt hat sich bereits kräftig geändert, Corona war ein Beschleuniger - doch das dürfte erst der Auftakt sein in einer Wirtschaft, die sich durch Digitalisierung, fortschreitende Automatisierung und Künstliche Intelligenz radikal verändert. Deshalb: Wir müssen reden - über die Zukunft unserer Arbeit.
Alles neu – und wie verändert sich das Leben und das Wohnen?
Die Digitalisierung macht Homeoffice möglich. Doch der soziale Austausch leidet darunter. Das ist auch ein Problem für Berliner Kieze. Denn die werden so immer homogener und weniger durchmischt, sagt Stadtentwickler Niklas Kossow.
Als der Berliner Anh-Linh Ngo vor ein paar Jahren damit anfing, seine eigene Wohnung zum Büro zu machen, war das noch sehr ungewöhnlich. Denn diese Redaktion seiner Architektur-Zeitschrift "Archplus" öffnete die Flügeltüren einer extra ausgebauten Etage für ein ganzes Team. Schon damals: Wohnen und Arbeiten in einem. Von Christian Wildt
In wenigen Jahren erwarten Arbeitsmarktexperten etwa drei Millionen mehr offene Jobs als es Arbeitskräfte gibt. Bei Büroimmobilien hat die Corona-Krise den Markt bereits verändert: Projektentwickler arbeiten an neuen Bürokonzepten, die sich einer neuen Arbeitswelt anpassen. Von Johannes Frewel
Bürogemeinschaften – modern Coworking Spaces genannt – schienen vor Corona eine tolle Idee, wie sich Arbeit und Privates clever verbinden lassen. Doch die Pandemie hat das Modell schwer in Mitleidenschaft gezogen, viele Spaces müssen sich neu aufstellen. Von Thomas Rautenberg
Unsere Arbeitswelt ändert sich rasch mit der Digitalisierung – auch im New Yorker Stadtteil Manhattan schlägt sich das nieder. Denn hier wird winzigen Büros in überteuerten Geschäftstürmen kein Comeback zugetraut. Von Peter Mücke
Homeoffice, Teams, Videoschalten haben unseren Arbeitsalltag mitunter kräftig verändert. Und viele fragen sich: Sind die Änderungen nachhaltig? Auch mit Blick auf den Einzug von Robotern und Künstlicher Intelligenz? Von Karsten Zummack
Wie arbeiten wir in Zukunft? In der Lausitz wird darüber schon wesentlich länger gegrübelt. Denn dort bricht bald ein ganzer Industriezweig weg. Unser 100-Sekunden-Leben Kolumnist Martin Schneider wohnt mittendrin.
Die Visionen zur Arbeit der Zukunft variieren zwischen rosigen Utopien und Horrorszenarien. An einer Technologie, die die Arbeitswelt maßgeblich beeinflussen wird, forscht die Neuro-Informatik: Die Möglichkeit, mit dem Hirn Roboter zu steuern. Von Lena Petersen
Werden wir in einem Jahrzehnt vielleicht schon Jobs auf einem anderen Planeten finden? Tesla-Chef Elon Musk will für die Zukunft der Arbeit auch den Mars in den Blick nehmen. Wie gewohnt denkt der Unternehmer in ziemlich großen Dimensionen, nicht nur eine kleine Forschungsstation soll es werden auf dem Roten Planeten. Von Marcus Schuler
Automatisierung ist ein Prozess, der lange andauern wird. Ein unmittelbarer Umbruch stehe uns also nicht bevor, sagt Professor Philipp Staab von der Humboldt-Universität. Der Gesellschaft werde die Arbeit nicht ausgehen – sie wird sich durch künstliche Intelligenz nur verändern. Von Christian Wildt
Künstliche Intelligenz befördert die Überwachung am Arbeitsplatz und sorgt manchmal für mehr Diskriminierung, sagt die Grünen-Europa-Abgeordnete Alexandra Geese. "Bei Künstlicher Intelligenz, die Menschen vorsortiert und verwaltet, sollten wir sehr vorsichtig sein."
Industrie 4.0 – alles ist miteinander vernetzt. Wenn aber Roboter und künstliche Intelligenzen die Arbeit machen, wo ist dann der Platz des Menschen? Das hat Wissenschaftsredakteur Thomas Prinzler Professor Eckart Uhlmann gefragt, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik Berlin.
Es steht fest, dass die Digitalisierung weitere Berufe verändern wird und einige sogar gänzlich wegfallen. Das sagt Anke Domscheit-Berg, Netzaktivistin und parteilose Bundestagsabgeordnete für Brandenburg in der Linksfraktion. Darauf müsse man sich vorbereiten: mit sozialen Netzen und Umverteilungen.
Die Digitalisierung mischt unsere Arbeitswelt mächtig auf. Corona war ein Beschleuniger - doch das dürfte erst der Auftakt sein, in einer Wirtschaft, die sich durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz radikal verändert. Und auch vor der öffentlichen Verwaltung macht der Wandel nicht halt. Von Lena Petersen
Zukunft der Arbeit – das heißt auch internationale Arbeitsteilung im digitalen Bereich. Auch im Netz gibt es so unangenehme Jobs, dass sie nur dort gemacht werden, wo es mit Arbeitnehmerrechten nicht so weit her ist. Auf den Philippinen beispielsweise sitzen die "Cleaner": Menschen, die für die Facebook-User unerträgliche Bilder löschen. Von Lena Bodewein
Die Digitalisierung hat Plattformarbeit ermöglicht, auf denen sogenannte Crowdworker als digitale Tagelöhner beschäftigt werden. Manche bestreiten damit ihren gesamten Lebensunterhalt, sind aber schlecht bezahlt und prekär beschäftigt. Wie kann diese Form der Arbeit sozial gestaltet werden? Von Annika Krempel
Homeoffice: Vor Pandemiezeiten war das eine vage Vorstellungen für viele Angestellte, heute ist es Alltag. Doch wer die Wahl hat, würde sich nicht unbedingt fürs Homeoffice entscheiden, eher für eine Mischung, sagt Arbeitsexpertin Josephine Hofmann.
Die Digitalisierung habe zwei Seiten, meint Oliver Suchy vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Zum einen helfe sie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Entlastung und sorge für mehr Vereinbarkeit mit der Familie. Andererseits gebe es Angst vor der Steuerung durch Algorithmen.
Unsere Arbeitswelt hat sich kräftig geändert, Corona war ein Beschleuniger – vor allem für die Digitalisierung. Wird die in Zukunft ein Jobkiller sein? Wer könnten die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt gehen. Von Anja Dobrodinsky
Viele Bankkaufleute sehen laut Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung für ihren Beruf keine Zukunft mehr. Ganz so schwarz blickt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, kurz IAB, nicht auf die Finanzbranche. Aber im Umbruch steckt sie zweifellos. Von Annika Krempel
Deutschland und die Digitalisierung, bisher war das noch keine enge Freundschaft. Doch am Netz liegt das nicht. Das deutsche Netz sei stark und stabil, die bürokratischen und hierarchischen Hürden aber einfach oft zu hoch, sagt Bitkom-Chef Bernhard Rohleder.
Das Arbeiten von zu Hause in der Pandemie wirft die Frage nach der künftigen Selbstbestimmung von Arbeitnehmern auf. Johannes Vogel, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der FDP, fordert ein Digitalministerium und "moderne Regeln für Homeoffice".
Video-Anrufe, Online-Konferenzen, Homeoffice: Die Corona-Situation hat den digitalen Wandel vorangetrieben. Deshalb: Wir müssen reden über die Zukunft unserer Arbeit. Und darüber wie Deutschland in Sachen Digitalisierung dasteht. Wie fit ist die nötige Infrastruktur? Eine Bestandsaufnahme. Von Lisa Splanemann
Corona hat viele Entwicklungen der Arbeitswelt deutlich beschleunigt. Mehr Homeoffice, mehr Digitalisierung. Aber was bringt die Digitalisierung eigentlich, was bedeutet sie? Von Gerd Dehnel
Firmen und wissenschaftliche Einrichtungen tüfteln seit Jahren an Robotern, die bei der Pflege helfen sollen. Auch Telemedizin gewinnt an Bedeutung. Wie kann Technik die Arbeit von Pflegenden erleichtern? Von Karsten Zummack
Homeoffice und remote Arbeiten: Die
Corona-Pandemie hat gezeigt, dass es geht. Wie verändern sich unsere
Arbeitswelten dadurch in Zukunft? Ute Holzhey bringt
Wirtschaftsexperten, Arbeitsrechtler, Soziologen und Politiker zur
Diskussion an einen Tisch.