Vis à vis - Wahlforscher: "Ampelparteien sind durchgängig die Verlierer"
Roberto Heinrich ist beim Institut Infratest Dimap verantwortlich für die Wahl- und Meinungsforschung. Er sagt nach den Landtagswahlen in Hessen und Bayern, die bundespolitische Konstellation habe eine entscheidende Rolle für das Ergebnis gespielt.
"Gleichzeitig ist die Union als größte Oppositionspartei im Bund, diejenige, die als Sieger hervorgegangen ist - in Bayern wie in Hessen", sagt Roberto Heinrich von Infratest Dimap. Bundespolitische Themen spielen demnach eine ganz entscheidende Rolle. "Die Regierung ist momentan in einem Ansehenstief." Die "C-Parteien" hätte in der Wählerwanderung vor allem von den Ampelkoaltionsparteien Stimmen gewonnen. Es bleibe nun abzuwarten, ob sich nachhaltig ein positiver Effekt auf die bundespolitische Stimmung der Union verzeichnen wird.
Die AfD profitiere von der aktuellen "Themenkonjunktur", so Heinrich, insbesondere dem Zuwanderungsthema. "Und gerade hier erreicht die AfD auch ihre vergleichweise besten Kompetenzwerte." Außerdem mobilisiere sie auch bei Themen wie der Kriminalität, wirtschaftlichen Abstiegsängsten und dem deutschen Ukraine-Kurs.
Die AfD werde in beiden Ländern zwar als rechtsextrem wahrgenommen, dennoch nehme die Distanz und die Kontaktscheu gegenüber der Partei ab. Zudem sei ein neuer Aspekt, dass die AfD vergleichweise stark bei jungen Wählern sei.