Interview - Breher (CDU): Für uns ein guter Wahlabend
In Bayern hat die CSU die Landtagswahl gewonnen, in Hessen die CDU. Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzenden Silvia Breher freut sich, dass die beiden Ministerpräsidenten weitermachen dürfen. Die Union sei auf einem guten Weg, sich auch auf Bundesebene als Partei der bürgerlichen Mitte wieder wählbar zu machen.
"Das war gestern für uns ein guter Wahlabend", sagt Silvia Breher, stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU Deutschland. Sie freue sich mit den beiden Ministerpräsidenten Boris Rhein in Hessen und Markus Söder in Bayern, "die jetzt weitermachen dürfen".
In Hessen koalieren die Grünen mit der Union schon lange mit einer Einstimmenmehrheit, betont Breher: "Und das diszipliniert, auch gemeinsam an den Zielen zu arbeiten, die man sich im Koalitionsvertragen im Land zu den Landesthemen gesetzt hat." Auf Bundesebene gebe es hingegen deutliche Differenzen zwischen den beiden Parteien. Das liege an anderen Themen und anderen Schwerpunkten.
Union: Müssen auf Warnsignale hören
In Bayern gebe es mit der CSU eine stabile bürgerliche Mehrheit, die ihre Arbeit nun fortsetzen könne, so die CDU-Vizevorsitzende. Noch wolle man in der Union nicht über eine mögliche Kanzlerkandidatur sprechen.
Gerade seien die Landtagswahlen vorbei, im nächsten Jahr folgten noch die Europawahlen "und Landtagswahlen [Anm. d. Red.: in Thüringen, Sachen und Brandenburg], die für alle demokratischen Parteien sehr schwierig werden. Wo wir alle einen gemeinsamen Auftrag haben, auch auf die Menschen zu hören, die Warnsignale von gestern zu erkennen", so Breher.
Breher: Union auf Bundesebene auf einem sehr guten Weg als Partei der bürgerlichen Mitte
Mit Blick auf die Wählerwanderung zeige sich, dass vor allem die Wähler der anderen Parteien zur AfD wechselten. Für die CDU sei es nun die Aufgabe, zwei Jahre nach der verlorenen Bundestagswahl, "so peu à peu weiter gute Arbeit zu machen. In den Ländern gelingt das schon. Auf Bundesebene sind wir auf einem sehr guten Weg, uns als die Partei der bürgerlichen Mitte uns wieder wählbar zu machen."
Die Ergebnisse der AfD machten Breher "riesige Bauchschmerzen". So seien auch die Parteien der Ampel gefordert. "Wenn Politik gemacht wird, hier in Berlin, an den Themen der Menschen vorbei [...], dann fühlen sie sich nicht mehr ernst genommen." Wichtig sei es, das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen, "indem wir ihre Probleme sehen." Dazu zählt sie Migration, wirtschaftlichen Abschwung, Inflation, Infrastruktur.