Ein Nutzer hält eine Smartphone-App mit dem Kursverlauf des MSCI World.
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Interview - Finanzexperte: ETF trotz Börsenabsturz langfristig halten

Seit US-Präsident Donald Trump neue umfangreiche Zölle angekündigt hat, sind die Börsen weltweit auf Talfahrt. Das trifft auch Kleinanleger. Experte Hermann-Josef Tenhagen rät dennoch zur Gelassenheit.

ETFs - also Indexfonds - sind beliebt, um etwa für die Rente vorzusorgen. Sie gelten als relativ sichere Anlage. Die weltweiten Börsenabstürze durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgen aber dafür, dass viele Depots aktuell ins Minus rutschen. Viele Kleinanleger fragen sich jetzt, ob sie ihre Anteile verkaufen sollten.

Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen rät davon ab: "Wenn man jetzt langfristig in der Altersvorsorge unterwegs ist und in 15, 20 Jahren das (Geld) dafür braucht, dann behält man das natürlich, weil an den Börsen geht es rauf und runter", sagt der Chefredakteur des Online-Ratgebers "Finanztip". Schwieriger sei es hingegen, wenn akut eine größere Investition anstehe, für die man Geld aus dem Depot benötige. Dafür müsse man jetzt wohl mehr Anteile verkaufen als gedacht.

Tenhagen: Warten auf Bodenbildung

 

Wovon Tenhagen in der derzeitigen Lage an den Börsen abrät, ist jetzt eine größere Summe in einen Indexfonds zu stecken. "Da würde ich schon ein bisschen abwarten, ob das denn jetzt in dieser Woche, nächste Woche oder in drei Wochen so eine Art Bodenbildung gibt und dann (...) ist es auch früh genug, dann sein Geld da reinzustecken. Das muss man jetzt im Augenblick nicht riskieren."

Insgesamt gehe er davon aus, dass die Lage wieder besser wird, so der Experte von "Finanztip". Ihn beunruhige aber, dass wir es nun mit einer "eher ungewöhnlichen Krise" zu tun habe. Anders als andere Finanz- oder Börsenkrisen sei die aktuelle mutwillig durch die US-Regierung unter Donald Trump herbeigeführt worden. "Das ist das, was es wahrscheinlich scheinen lässt, dass das ein bisschen länger dauert, bis man das alles wieder geregelt kriegt."

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