Donald Trump unterschreibt zwei Dekrete zur Zollpolitik.
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Interview - Politikwissenschaftler: Trumps Zollpolitik schadet Konsumenten

Mit seiner Zollpolitik sorgt US-Präsident Donald Trump weltweit für Aufruhr. Politikwissenschaftler James Davis sagt, er wolle damit die Industrieproduktion zurück ins Land holen. Am Ende bezahlten aber Kleinverdiener.

Als Angriff auf die regelbasierte Handelspolitik hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump bezeichnet. Von Mittwoch an treten für europäische Waren in den USA zusätzliche Abgaben von 20 Prozent in Kraft. Für Stahl, Aluminium und Autos drohen Einfuhrzölle von 25 Prozent.

"Trump will die Industrieproduktion zurück ins Land holen", sagt Politikwissenschaftler James Davis von der Universität St. Gallen. "Die Frage ist aber, was für ein Modell hat er dafür im Kopf? Und ist es überhaupt wünschenswert?" Schließlich habe sich durch die Globalisierung die Industrie verändert: "Produktion ist global, sie ist grenzüberschreitend." In Ländern wie den USA habe es eine Transformation von der klassischen Produktionslandschaft zu einer Dienstleistungsökonomie gegeben. Es sei zu bezweifeln, dass eine Industrie heute noch aussehen würde wie im 20. Jahrhundert.

Davis: Kleinverdiener bezahlt den Preis

 

Davis warnt vor einer Abschottung der USA: "Protektionismus heißt weniger Konkurrenz, weniger Konkurrenz heißt weniger Fortschritt. Und am Ende ist es auch wieder der Kleinverdiener, der den Preis bezahlt." Schließlich würden sie die durch die Zölle ansteigenden Preise bezahlen. "Das ist eigentlich letztendlich eine Steuer auf Leute, die konsumieren."

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