Vis à vis - Warum fühlen sich manche Dorfbewohner fremdgesteuert?
Die Wut auf Politikerinnen und Politiker hat zugenommen; viel Frust wird an ihnen ausgelassen. Frank Schütz von der Dorfbewegung Brandenburg setzt sich dafür ein, dass sich Dorfbewohner weniger machtlos fühlen - und er hat ein ernstes Wörtchen mit einigen Städtern zu reden. Von Susann Reichenbach
Frank Schütz ist im Vorstand der ehrenamtlichen Brandenburger Dorfbewegung e.V. "Lebendige Dörfer". Er will den ländlichen Raum stärken und Bürgerinnen und Bürger zu Teilhabe und Mitgestaltung demokratischer Prozesse ermutigen.
Entscheidungen aus der Stadt heraus sorgen für Frust auf dem Dorf
Dagegen und gleichzeitig dafür spricht, dass sich viele Menschen, die in Dörfer leben, fremdbestimmt fühlten. Die wichtigen Entscheidungen würden eben nicht auf dem Land gemacht - sondern in den Städten. So sei das grundlegende Gefühl, das für Frust sorge, sagt Schütz.
Dabei sei es wichtig, selbstwirksam Pläne für den eigenen Ort umsetzen zu können, so Schütz. Es gelte Konfliktpunkte zu überwinden und konstruktiv an Lösungen heran zu gehen. Viele Menschen in den Dörfern wünschten sich mehr Unterstützung aus Verwaltung und Politik.