Interview - Künast: Vorstand der Grünen Jugend "nicht realitätstauglich"
Die Spitze der Grünen zieht Konsequenzen aus den Wahlniederlagen. Der Bundesvorstand tritt zurück, der Vorstand der Grünen Jugend will gar ganz die Partei verlassen. Renate Künast spürt einen Neuanfang.
Nach dem angekündigten Rücktritt der Parteispitze der Grünen will auch der Vorstand der Grünen Jugend nicht nur zurücktreten, sondern gleich ganz aus der Partei austreten. Letzteres sieht die Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast gelassen. "Die haben wir ja in der letzten Zeit öfter erlebt, für meine Begriffe, dass sie nicht realitätstauglich sind, und irgendwie so einen Klassensystem-Sozialismus aufbauen wollen", so Künast.
"Da wundere ich mich nicht und da weine ich auch nicht. Ich glaube, dass es viele junge Menschen in und um die Partei herum gibt, die sich jetzt vielleicht freier engagieren können bei den Grünen. Wir wollen es mit Verve jetzt anders aufbauen. Viel stärker als in der Vergangenheit wird und muss es jetzt darum gehen, was sind die Sorgen der Menschen."
Rücktritt des Bundesvorstands "beeindruckt" Künast
Der Rücktritt des Bundesvorstands um Ricarda Lang und Omid Nouripour ermögliche einen Neuanfang. Das habe sie beeindruckt, betonte Künast: "Wir müssen uns fragen, welche Fehler haben wir gemacht. Wir sind aber auch in der Situation, dass sich die gesamte Parteienlandschaft massiv verändert."
Es gehe um weit mehr als die Grünen, betonte Künast. "Es geht um den Zustand unserer Demokratie."