Interview - Raschke (Grüne): Verheerendes Ergebnis für die Demokratie
Die Grünen haben es nicht in den neuen Brandenburger Landtag geschafft. Spitzenkandidat Benjamin Raschke sagt, man sei unter die Räder eines zugespitzten Wahlkampfes gekommen. Nun wolle man eine starke außerparlamentarische Opposition sein.
Für die Grünen war der Wahlabend ein Auf und Ab der Gefühle: Die erste Prognose sah die Partei noch bei 5,0 Prozent und damit im neuen Brandenburger Landtag vertreten. Doch das vorläufige amtliche Endergebnis zeigt: Die Grünen haben es nicht über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft und auch kein Direktmandat erreicht.
"Wir sind natürlich ganz schön ernüchtert aufgrund des Wahlergebnisses und auch enttäuscht", sagt Benjamin Raschke, einer der beiden Spitzenkandidaten. Gleichzeitig sei man aber auch entschlossen eine starke Stimme in Brandenburg zu sein - auch außerhalb des Parlaments.
Raschke: Klimaschutz hat im Wahlkampf kaum eine Rolle gespielt
Die Grünen seien unter die Räder gekommen in einem sehr zugespitzten Wahlkampf um die Frage, wer die stärkste Kraft wird. Dabei sei es nicht darauf angekommen, meint Raschke. "Die entscheidende Frage war, schaffen wir es, in diesem Land eine stabile, demokratische Mehrheit zu organisieren." SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke habe mit seiner Strategie populistische Kräfte vorangetrieben. "Insofern ist das für die Demokratie eher ein verheerendes Ergebnis."
Den Grünen sei es im Wahlkampf nicht gelungen, ihre Botschaften und Themen zu setzen. Der Klimaschutz etwa habe kaum keine Rolle gespielt. "Es war ein Wahlkampf, der um strategische Wahlen ging, nicht um Inhalte."