US-Präsident Joe Biden geht nach einer Pressekonferenz im April 2024 aus dem Raum. (Archivbild)
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Interview - Frei (CDU): "Man muss sich hüten vor irgendeiner Euphorie"

CDU-Politiker Thorsten Frei war ziemlich nah dran am US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf, denn er war bis zum Wochenende in Washington und hat sich dort mit Vertretern von Republikanern und Demokraten getroffen. Der Rückzug von Joe Biden überrascht ihn nicht.

Dieser Schritt habe sich schon die vergangenen Tage abgezeichnet, sagt Thorsten Frei, der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. "Spätestens Donnerstag waren die Gerüchte sehr stark in Washington - und zwar auf beiden Seiten des Ganges." Die Hinweise hätten sich verdichtet, dass Biden sich nach dem Nominierungsparteitag der Republikaner zurückzieht.

Frei: Harris in Umfragen nicht beliebt


"Man muss sich hüten vor irgendeiner Euphorie", warnt Frei. "Tatsache ist, dass in den aktuellen Umfragen Donald Trump vor Kamala Harris führt." Die Vizepräsidentin habe es in den vergangenen dreieinhalb Jahren nicht geschafft, sich eine eigenständige Position zu erarbeiten. Er glaube nicht, dass Bidens Rückzug "ein Befreiungsschlag" für die Demokraten sei.

"Ich glaube, dass sich Donald Trump vor allem selbst schlagen kann", so der CDU-Politiker. Denn Trump sei bei Wahlkampfauftritten am Wochenende in alte Muster verfallen. "Er hat vor allen Dingen den politischen Gegner beleidigt." Durch sein Verhalten sei das Rennen um die US-Präsidentschaft "heute durchaus wieder offener als vor einer Woche".

"Trump wäre größere Herausforderung"


Er rate dazu, sich in Deutschland eines Urteils zu enthalten, betont Frei. Denn das amerikanische Volk müsse selbst entscheiden, wer es als nächster Präsident führen soll. "Wir sind als deutsche Politiker vor allen Dingen aufgerufen, uns mit allen Eventualitäten einer entsprechenden Präsidentenwahl auseinanderzusetzen."

Klar sei, dass es in den USA "so oder so" große Veränderungen geben werde - und auf die sei Deutschland "nur mangelhaft vorbereitet", so der CDU-Politiker. Aus seiner Sicht wäre Donald Trump als US-Präsident aber die größere Herausforderung als jemand von den Demokraten.

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