Auf Geldscheinen steht ein Stempel mit dem Schriftzug "Haushaltsentwurf" (Bild. picture alliance / ZB | Sascha Steinach).
picture alliance / ZB | Sascha Steinach
Bild: picture alliance / ZB | Sascha Steinach Download (mp3, 11 MB)

Interview - Braun (CDU): 17-Milliarden-Lücke im Haushalt ist bedenklich

Die Bundesregierung will am Mittwoch den Haushaltsentwurf für das nächste Jahr beschließen. 480 Milliarden Euro sind eingeplant, es gibt noch eine Lücke von 17 Milliarden Euro. Haushalts-Politiker Helge Braun (CDU) macht der Entwurf Sorgen.

Das Bundeskabinett wird am Mittwoch den Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 beschließen. Ausgaben in Höhe von rund 480 Milliarden Euro sind geplant - etwas weniger als in diesem Jahr. Bis jetzt gibt es noch eine Lücke von 17 Milliarden Euro im Haushalt. Wie genau sie geschlossen wird, ist noch nicht entschieden.

Dem Vorsitzenden des Bundestags-Haushaltsausschusses, Helge Braun (CDU), macht der Entwurf nach eigenen Aussagen "große Sorgen" - nicht nur wegen des 17-Milliarden-Lochs: "Auch die Ausgaben sind sehr niedrig gerechnet und die Einnahmen sehr hoch gerechnet worden", so Braun. Deshalb könnte die Finanzierungslücke am Ende noch größer sein.

Braun: "Ganz schlechtes Bauchgefühl"

 

Wenn nicht klar sei, wo das fehlende Geld herkommen solle, dann müsse man im Laufe des Jahres versprochene Gelder wieder streichen, so der Haushaltspolitiker. Förderprogramme, mit denen Bürger und Unternehmen fest gerechnet hätten, könnten dann wieder gestoppt werden.

Braun äußerte zudem rechtliche Bedenken an den Plänen. Der Entwurf bewege sich hart an der Kante der Verfassungsmäßigkeit. "Ich habe ein ganz schlechtes Bauchgefühl bei dem, was der Finanzminister da macht."

Auch auf rbb24inforadio.de

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Freitag im Bundestag.
picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Interview - Kindler (Grüne): "Parlament wird Haushalt intensiv verhandeln"

Von Seiten der Regierung steht der Haushalt für das kommende Jahr - nach wochenlangem Gezerre. Es sei gut, dass die Ampel nun einen Entwurf vorlege, sagt Grünen-Haushaltsexperte Sven-Christian Kindler. Nötig sei ein Haushalt für mehr Klimaschutz und eine sozialere Gesellschaft.

Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne) und Christian Lindner (FDP) auf der Regierungsbank im Bundestag.
picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Interview - Vogel (FDP) zum Haushalt: Das Ergebnis muss stimmen

Die Spitzen der Ampel-Koalition suchen seit Wochen nach einer Lösung im Haushaltsstreit. FDP-Vizechef Johannes Vogel sagt, es gehe darum, einen verfassungskonformen Entwurf vorzulegen. Dafür müsse man Ausgaben priorisieren.