Interview - Strack-Zimmermann (FDP): "Sind erleichtert und zufrieden"
Die Ampel-Parteien schneiden bei der Europawahl in Deutschland insgesamt schwach ab. Dabei kommt die FDP aber noch relativ glimpflich davon: Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommt sie auf etwas mehr als fünf Prozent. Damit sei man zufrieden, sagt FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
Im Vergleich zur Europawahl vor fünf Jahren hat die FDP den aktuellen Zahlen zufolge 0,1 Prozentpunkte verloren. "Das ist ein Erfolg", sagt Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. "Im Bundestrend lagen wir zuletzt bei drei oder vier Prozent. Und deswegen sind wir natürlich erleichtert, dass wir fünf Sitze, die wir in Europa hatten als FDP, gehalten haben." Die Partei sei mit dem Wahlergebnis zufrieden.
Strack-Zimmermann: Brauchen eine Wirtschaftswende
Die Rolle und das Auftreten der FDP innerhalb der Ampelkoalition halte sie für richtig, so Strack-Zimmermann. Denn es gehe dort nicht nur um Parteipolitik. "Es geht darum, dass wir dringend eine Wirtschaftswende in Deutschland brauchen", sagt sie. "Wirtschaftlich läuft es nicht so, wie wir das wollen. Und insofern ist das Intervenieren von uns richtig."
Das Ergebnis der Wahl und der Rechtsruck in Europa und Deutschland zeigten, dass die Menschen die Themen Migration und Wirtschaft umtreiben, meint die FDP-Politikerin. "Und ich glaube, dass diese Signale auch bei der SPD angekommen sind." Es sei "ein Hammer", dass so viele Menschen die AfD wählten, obwohl diese mit Kandidaten angetreten sei, die "nicht für dieses Land da sind, sondern für ihren eigenen Geldbeutel". Damit müssten sich die drei Regierungsparteien gemeinsam beschäftigen.
"Bei den Grünen muss besonders viel gefegt werden"
Die Sozialdemokraten und die Grünen müssten sich aber zunächst intern sortieren, meint Strack-Zimmermann. "Erst mal fegt ja jeder vor seiner eigenen Haustür", meint sie. "Und da muss bei den Grünen besonders viel gefegt werden und auch bei der SPD. Und wenn wir dann mit Fegen fertig sind, dann wird man sich zusammensetzen - so wie vor der Wahl - und einen Haushalt aufstellen."
Der Haushalt sei die Königsdisziplin. "Und an der werden wir sehen, ob wir das nächste Jahr vernünftig zusammenarbeiten oder nicht", sagt die FDP-Politikerin.