"Ich glaube, 30 Prozent sind ein sehr gutes Ergebnis", sagt die Berliner CDU-Politikerin Hildegard Bentele. "Man sieht ja, wie die anderen im Parlament vertretenen Parteien doch ins Schlingern geraten sind - die SPD und die Grünen. Insofern können wir da zufrieden sein." Auch die EVP-Fraktion habe einige Sitze dazugewonnen.

"Wir haben also eine gute, stabile Mitte, ohne die jetzt auch keine Entscheidungen mehr möglich sind", so Bentele. "Das war unser Ziel: Auch die Ampel im europäischen Parlament abzuwählen." Das habe man erreicht. Sie freue sich auch über die hohe Wahlbeteiligung.

Bentele: Mehr Auswahl bei dieser Europawahl

Die Menschen hätten bei dieser Wahl mehr Auswahl gehabt, meint die CDU-Politikerin, die seit 2019 Europaabgeordnete ist und auch jetzt wieder ins Parlament gewählt wurde. "In Berlin waren teilweise die 'Sonstigen' der größte Parteienblock. Ich glaube, es wurde auch ein bisschen experimentiert bei dieser Wahl. Insofern sind die 30 Prozent in solchen stürmischen Zeiten ein gutes Ergebnis."

Das Erstarken der extrem rechten Parteien in Europa sei "eine besorgniserregende Entwicklung", sagt Bentele. "Wenn die Menschen bewusst rechts oder rechtsextrem wählen, müssen wir uns genau angucken: Was sind die Themen?" Denn vor vielen Themen hätten "die anderen die Augen verschlossen", etwa bei der Migration, so die CDU-Politikerin.

"Die Brandmauer steht sehr klar"

Im Europaparlament werde es "punktuelle Zusammenarbeit" mit den rechtsextremen Parteien geben müssen, zum Beispiel bei der Wettbewerbsfähigkeit, der Digitalisierung oder beim Klimaschutz. "Wir werden aber keine Koalition oder sonstiges eingehen", betont Bentele. "Die Brandmauer steht sehr, sehr klar."