Interview - Experte zu Signa: "Das Kartenhaus bricht zusammen"
Weitere Bereiche der Signa-Gruppe haben am Donnerstag Insolvenzverfahren angekündigt. Dazu gehört die Signa Prime, der diverse Luxusimmobilien wie das KaDeWe in Berlin gehören. Gerrit Heinemann, Professor für Management und Handel an der Hochschule Niederrhein, sagt, auch die seien jetzt in einer schwierigen Situation.
Der österreichische Selfmade-Milliardär René Benko galt einmal als Retter von Galeria Karstadt Kaufhof. Doch seine Unternehmensgruppe ist pleite und damit steht Deutschlands größte Warenhauskette möglicherweise vor dem Aus. Jetzt haben weitere Bereiche von Signa Insolvenzverfahren angekündigt. Wirtschaftswissenschaftler Gerrit Heinemann sagt: "Ich denke schon, dass das der Anfang vom Ende ist. Das Kartenhaus bricht zusammen, wie vorhergesagt."
Am Donnerstag hat die Gesellschaft Signa Prime einen Insolvenzantrag gestellt, am Freitag soll die Signa Developement folgen. "Eine Gesellschaft nach der anderen meldet Insolvenz an und das wird auch unmittelbare Konsequenzen für Galeria Karstadt Kaufhof haben", sagt der Professor für Management und Handel an der Hochschule Niederrhein.
Heinemann: Sieht düster aus für Galeria Karstadt Kaufhof
Durch die Insolvenz der Signa Prime werde das Unternehmen nicht auf Mietzahlungen verzichten können. Galeria Karstadt Kaufhof wollte diese eigentlich einstellen, da sie offensichtlich zu hoch gewesen seien und so Zahlungsschwierigkeiten entstehen könnten - das sei jetzt wohl nicht mehr möglich. Spätestens im Februar könnte es deshalb für das Kaufhausunternehmen "sehr düster aussehen", schätzt der Experte.
Signa Prime gehören diverse Luxusimmobilien wie das KaDeWe in Berlin. Auch dieses Kaufhaus sei jetzt in einer schwierigen Situation. So einfach werde es nicht gelingen, die Immobilie an ein anderes Unternehmen zu verkaufen. "Das unterstellt, dass auch weiterhin die Mietzahlungen erzielbar sind, die bisher erzielt wurden - das steht in Frage."
Geschönte Immobilienwerte
Heinemann sagt, er befürchte, dass sich bei Signa das Ruder nicht mehr rumreißen lässt. Die Immobilienwerte seien offensichtlich geschönt gewesen. Es sei möglich, dass nicht genug Masse für ein Insolvenzverfahren da ist. "Und dann muss so ein Insolvenzverfahren eingestellt werden und dann ist Ende."