Interview - ARD-Deutschlandtrend: Ampel immer unbeliebter
Der neue ARD-Deutschlandtrend zeigt: Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung ist in der Bevölkerung nochmal größer geworden. Grund dafür sei vor allem der gefühlte Dauerstreit in der Ampelkoalition, sagt Stefan Merz vom Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap.
Laut dem aktuellen ARD-Deutschlandtrend sind nur noch 19 Prozent der Befragten zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung. Alle drei Ampel-Parteien rutschen in der Wählergunst weiter ab: die SPD auf 16, die Grünen auf 14 und die FDP auf 6 Prozent. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die Union mit 29 Prozent stärkste Kraft. Die AfD verbessert sich noch einmal um einen Punkt auf 22 Prozent.
Bundesregierung muss Vertrauen zurückgewinnen
"Das ist ein desaströses Zeugnis für die Bundesregierung", sagt Stefan Merz, Direktor Wahlen beim Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap, das den Deutschland-Trend erhoben hat. Der gefühlte Dauerstreit innerhalb der Koalition spiele bei diesem Ergebnis eine zentrale Rolle. "Die Menschen sind wirklich in der Breite unzufrieden", sagt Merz. Das gelte auch für die Anhänger der drei Ampel-Parteien.
Es sei zwar keine Seltenheit, dass eine neue Bundesregierung zur Mitte einer Legislaturperiode hin an Beliebtheit einbüße, so Merz. "Aber so langsam ist es dringend Zeit für eine Trendwende." Die Regierung müsse sich nun dringend Vertrauen zurückerarbeiten.