Interview - Gaebler (SPD): Nicht der AfD auf den Leim gehen
Nach der holprigen Wahl von Kai Wegner (CDU) zum Regierenden Bürgermeister von Berlin wird in der Politik heftig über den Vorgang diskutiert. Die AfD behauptet, sie habe Wegner mit ihren Stimmen zum Erfolg verholfen. Christian Gaebler (SPD) ist neuer Senator für Stadtentwicklung und mahnt, man dürfe der AfD jetzt keine große Bühne bieten.
Als fulminanten Fehlstart kommentieren Medien am Tag danach die Wahl von Kai Wegner (CDU) zum Regierenden Bürgermeister von Berlin am Donnerstag. Gleich zweimal hintereinander konnte Wegner nicht ausreichend Stimmen aus der eigenen schwarz-roten Koalition für sich gewinnen, erst im dritten Wahlgang klappte es dann. Nun behauptet die AfD, sie habe Wegner mit einigen Stimmen ins Amt gebracht. Die Grünen, denen die SPD eine Absage für eine erneute rot-grün-rote Koalition erteilt hatte, echauffieren sich über den Vorgang.
Gaebler: Gehe von vertrauensvoller Zusammenarbeit aus
"Das ist sicherlich kein geglückter Start", urteilt auch der neue Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD). Trotzdem müsse man vorsichtig sein, nicht der AfD "auf den Leim zu gehen". Es sei unmöglich herauszufinden, wer in einer gehemeinen Wahl wen gewählt habe. Wegner habe aber nicht mehr als die 86 Stimmen der Regierungskoaliton erhalten. "Und damit ist das ganze Kapitel jetzt eigentlich abzuschließen und nicht der AfD noch die große Bühne zu bieten", sagt Gaebler.
"Ich glaube, es wird da nochmal interne Diskussionen geben", so der neue Senator für Bauen und Wohnen. Jetzt gehe es aber darum, nach vorne zu blicken und gute Politik für die Stadt zu machen. Er rechne mit einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit in der Koalition, so Gaebler. "Das Wichtige ist ja, jetzt möglichst schnell Sachen auf den Weg zu bringen und auch zum Abschluss – das war ja das, was in der letzten Koalition nicht immer so geklappt hat, wie alle sich das vorgestellt haben."