Der Brexit ist da

Symbolbild: Brexit Day am 31. Januar (Bild: imago images/ Mark Thomas)
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Am 31. Januar hat Großbritannien die Europäische Union verlassen – nach 47 Jahren der Mitgliedschaft. Inforadio schaut auf die Reaktionen und Perspektiven nach dem Brexit.

So war die Brexit-Nacht

Jubelfeier Pro-Brexit in London (Bild: imago images)
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Bericht aus London - Jubel in London beim EU-Austritt Großbritanniens

Jubel und Erleichterung nach zähen drei Jahren Verhandlung – das war die Stimmung unter den Pro-Brexit-Vertretern in London. In der Nacht von Freitag auf Samstag hat Großbritannien die EU verlassen. Korrespondent Jens-Peter Marquadt fasst die Eindrücke des Abends zusammen.

Brexit, und nun? Wie es in den nächsten Wochen weiter:

  • Nach dem Brexit richtet sich der Blick nach vorn -Großbritannien und die EU müssen bis Jahresende klären, wie sie künftig im Handel, in der Sicherheitspolitik und vielen anderen Politikfeldern zusammenarbeiten wollen.

    Quelle: dpa

  • Ab 1. Februar, also unmittelbar nach dem britischen EU-Austritt, gilt der Austrittsvertrag und damit eine Übergangsfrist bis 31. Dezember 2020, in der sich im Alltag fast nichts ändert. Ungeklärt ist die Zeit danach.

  • Am 3. Februar, also an diesem Montag, will der britische Premier Boris Johnson seine Verhandlungslinie abstecken. Zugleich präsentiert EU-Chefunterhändler Michel Barnier, was er in den Gesprächen mit London erreichen will. Sein genaues Mandat bestimmen jedoch die 27 bleibenden EU-Staaten.

  • Am 25. Februar sollen die EU-Europaminister diesen Verhandlungsauftrag beschließen. Erst dann kann Barnier offiziell loslegen.

  • Ende Februar oder Anfang März beginnen die Verhandlungen beider Seiten. Den vom britischen «Guardian» gemeldeten Termin 3. März haben EU-Diplomaten noch nicht bestätigt.

  • Am 18. und 19. Juni wollen die EU-Staaten bei ihrem Gipfel in Brüssel Zwischenbilanz ziehen. Denn kurz danach laufen zwei Fristen aus:

    Bis 1. Juli soll bereits ein Fischereiabkommen mit Großbritannien stehen, denn das brennt der EU besonders auf den Nägeln: Wie viel dürfen ihre Fischer noch in britischen Gewässern fangen?

  • Ebenfalls vor dem 1. Juli müssen sich beide Seiten einigen, ob die Übergangsfrist um ein oder zwei Jahre oder gar nicht verlängert wird. Die EU-Seite ist dafür, weil die Verhandlungsfrist bis Jahresende sehr kurz ist. Johnson ist dagegen, weil Großbritannien noch länger sehr eng an die EU gebunden bliebe - und zwar ohne Mitspracherechte in Brüssel. 

  • Ohne Verlängerung muss aus EU-Sicht spätestens Anfang November ein Partnerschaftsabkommen stehen, damit die Ratifizierung noch vor dem Jahresende klappt.

Brexit: Pro & Contra

Brexitbeschluss: Nigel Farage schwingt eine britische Flagge im Paralamentsgebäude.
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Zwischenruf - Jetzt ist Ruhe: Die Briten sind weg

Ab Freitag werden Großbritannien und die Europäische Union getrennte Wege gehen. "Jetzt ist Ruhe, denn diese Briten sind nun weg", kommentiert Brüssel-Korrespondent den finalen Brexit. Doch "diese Briten" sind nicht alle Briten.

Hintergrund und Analysen

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Zwölfzweiundzwanzig - Michael Roth: "Ich bin ein überzeugter Europäer"

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Symbolbild Brexit: Würfelbuchstaben formen den Schriftzug Bye-bye auf der Fahne von Großbritannien neben einer zerrissenen EU-Fahne (Bild: imago images/Christian Ohde)
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Die Wirtschaftsdoku - Trennung nach 47 Jahren: Goodbye Britannia

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Symbolbild: Hochschulausbildung Großbritannien Brexit Erasmus (Bild: dpa/ Uwe Anspach)
dpa/ Uwe Anspach

WissensWerte - Studieren und Forschen nach dem Brexit

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dpa/ Florian Gaertner

Initiative "the3million" - Bohn: "EU-Bürger machen sich Sorgen um ihre Zukunft"

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