Symbolbild: Schottland und der Brexit
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- "Schottland wird irgendwann unabhängig sein"

Am Freitag verabschiedet sich Großbritannien aus der EU. Doch Schottland ist gegen den Brexit. Politikerin Philippa Whitford von der Scottish National Party sieht in der Unabhängigkeit der Region einen Ausweg.

Die Schottinnen und Schotten fühlten sich besonders am Freitag, dem "Brexit-Day", wie ein "modernes europäisches Land", sagte Whitford. "Dass wir aus der EU herausgerissen werden, ist wirklich ein trauriger Tag."

 

Bleibt Schottland Teil Großbritanniens?

Käme es zu einem schottischen Referendum über den Verbleib im Vereinigten Königreich, würde man durchaus auch den Zerfall des Königreichs in Kauf nehmen, so Whitford: "Ich glaube, dass Schottland irgendwann unabhängig sein wird." Wählerinnen und Wähler, die jünger als 50 Jahrem alt waren während der Wahl im Dezember 2019, hätten mehrheitlich für die Schottische Nationalpartei gestimmt, die sich für die Unabhängigkeit einsetzt. Auch in Nordirland gibt es Gespräche über eine Wiedervereinigung mit der Republik Irland. "Ich denke, in 15 Jahren wird das Vereinigte Königreich ganz anders sein", so die SNP-Politikerin.

 

Im britischen Unterhaus nur Juniorpartner


Whitford sagte, in Zukunft könnte die EU für Schottland wichtiger werden als die Zugehörigkeit zu Großbritannien. Im Vereinigten Königreich sei man nur Juniorpartner, im Parlament in London würden schottische Positionen nicht ernst genommen oder gar verspottet, sagte die Politikerin. "Sie interessieren sich nicht dafür, was für ein Problem der Brexit für Schottland ist. In London haben wir fast keine Stimme."

Hintergrund: Schottland drängt auf Unabhängigkeitsvotum

Schottlands Parlament hat für ein neues Referendum über die schottische Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich gestimmt. Die Parlamentarier in Edinburgh votierten am Mittwoch mit 64 zu 54 Stimmen für das Referendum. Eine bindende Volksabstimmung kann allerdings nicht ohne das Ja der britischen Regierung erfolgen und Premierminister Boris Johnson hat eine entsprechende Anfrage der schottischen Regierung zuletzt abgelehnt.

Schottland sei nur zwei Tage davon entfernt, seine EU-Mitgliedschaft und alle damit verbundenen Rechte zu verlieren, beklagte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon. Der einzig realistische Weg für Schottland, «ins Herz Europas» zurückzukommen, sei, unabhängig zu werden.

Außerdem stimmten die schottischen Abgeordneten dafür, nach dem Brexit am 31. Januar die EU-Fahne vor dem schottischen Parlament hängen zu lassen.

(Quelle: dpa)

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