Philipp Amthor (CDU) bei einer Rede im Bundestag.
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Interview - Amthor (CDU): Koalitionsvertrag mit klarem Reformprogramm

Der Bundesausschuss der CDU entscheidet am Montag über den Koalitionsvertrag mit der SPD. Philipp Amthor (CDU) sagt, er rechne mit einer hohen Zustimmung. Zweifel der Basis seien genommen worden.

Am 6. Mai soll der Bundestag den neuen Bundeskanzler wählen. Vorher müssen noch CDU und SPD dem ausgehandelten Koalitionsvertrag zustimmen - die CSU hat das schon erledigt. Bei der CDU entscheidet der Bundesausschuss am Montagnachmittag bei einem Kleinen Parteitag. Der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor sagt, mit hoher Wahrscheinlichkeit werde es dort eine große Zustimmung zum Koalitionsvertrag geben.

Über die Vereinbarungen, die mit der SPD getroffen wurden, sei bereits in der Partei viel diskutiert worden - auch an der Basis. "Und da gab es sehr, sehr viel Erleichterung und Zustimmung, dass wir auch viele unserer Unionspunkte durchsetzen konnten." Der Berliner Landesverband hat dem Koalitionsvertrag in einer Mitgliederbefragung allerdings nur die Schulnote 3 gegeben. Amthor sagt dazu: "Wir werden dafür arbeiten, dass in allen Landesverbänden die Begeisterung noch größer wird."

Amthor: "Klares und ambitioniertes Reformprogramm"

 

Vor allem wegen der Einigung über die zusätzlichen Schulden habe es viele Unsicherheiten bei den Mitgliedern und Wählern der CDU gegeben. "Aber diese Zweifel, sie sind aus meiner Sicht genommen durch den neuen Koalitionsvertrag, der ein klares und ambitioniertes Reformprogramm eben ja auch enthält."

Trotz der zusätzlichen Schulden gebe es weiter einen großen Konsolidierungsdruck im Bundeshaushalt, sagt der Abgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern. Aus den Mitteln könne man sich eben nicht frei bedienen. "Wir müssen mit weniger Personal bessere Arbeit machen. Wir müssen eine bessere Schwerpunktsetzung innerhalb der Bundesverwaltung an den Tag legen." Wichtig sei, dass man sich darüber in der künftigen Bundesregierung nicht permanent streitet. Schließlich sei daran die Ampel-Regierung zerbrochen.

Hintergrund

Das sind die künftigen Ministerinnen und Minister der CDU

Die Kabinettsliste der CDU für die künftige schwarz-rote Bundesregierung steht. Neben dem voraussichtlichen Kanzler Friedrich Merz (CDU) schicken die Christdemokraten vier Minister und drei Ministerinnen an den Kabinettstisch, wie die CDU in Berlin mitteilte. Merz stellte die Namen während einer Präsidiumssitzung vor.

  • Digitalminister soll demnach der Manager Karsten Wildberger werden. Der Chef von Ceconomy, des Mutterkonzerns der Elektronikmarktketten Media Markt und Saturn, soll das neu geschaffene Ressort für Digitalisierung und Staatsmodernisierung übernehmen.
  • Wirtschaftsministerin soll die Energiemanagerin und frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche werden - als erste Chefin des Ressorts, die aus Ostdeutschland stammt.
  • Das Außenministerium, das nach fast 60 Jahren wieder an die CDU geht, soll der Außen- und Sicherheitsexperte Johann Wadephul aus Schleswig-Holstein leiten.
  • Als Kanzleramtsminister holt Merz einen Vertrauten in die Regierungszentrale, den bisherigen Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) aus Baden-Württemberg.
  • Das Verkehrsressort soll der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder aus Rheinland-Pfalz übernehmen.
  • Gesundheitsministerin soll die CDU-Bundestagsabgeordnete Nina Warken aus Baden-Württemberg werden.
  • Als Ressortchefin für Bildung und Familie ist die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien vorgesehen.
  • Kulturstaatsminister im Kanzleramt soll der Publizist Wolfram Weimer werden. dpa

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