Ein Mitarbeiter stempelt im ThyssenKrupp Werk Rothe Erde einen glühenden Rohling.
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Interview - Lange (SPD): Sind gegen US-Sonderzölle gewappnet

Die USA haben Sonderzölle auf Stahl und Aluminium auch aus der EU erhoben. SPD-Europapolitiker Bernd Lange findet diese unbegründet und kündigt Gegenzölle an.

Die Zoll-Politik von Donald Trump wird immer unübersichtlicher: Gegen Kanada hat US-Präsident Zölle auf Stahl und Aluminium jetzt kurzerhand sogar nochmal verdoppelt - von 25 auf 50 Prozent. Weil er sich geärgert hatte, dass eine Provinz in Kanada als Gegenwehr den Strom, den sie in die USA exportiert, teurer machten wollte. Also ein echtes Hin und Her.

Ab Mittwoch gelten auch für Europa Zölle auf Stahl und Aluminium von 25 Prozent. Bernd Lange von der SPD ist Vorsitzender des Handelsausschusses im Europaparlament. "Das sind im Grunde die Zölle, die er schon in seiner ersten Amtszeit 2018 gesetzt hat, allerdings ein bisschen erweitert, vom Volumen etwa verdoppelt. […] Aber wir sind gewappnet."

Der Europapolitiker findet die US-Zölle vollkommen unbegründet: "Angelgeräte oder Pumpen oder Autostoßstangen – die alle fallen jetzt unter diese 25 Prozent Zoll. Wie kann das mit einer Begründung losgetreten werden, die würden die Sicherheit der Vereinigten Staaten in Frage stellen? Das ist völlig absurd und deswegen zeigen wir hier auch klare Kante und setzen Gegenzölle."

Lange: Sind nicht so von den USA abhängig wie Kanada oder Mexiko


Doch wem schadet dieses Spiel aus Zöllen und Gegenzöllen? Zunächst einmal den Verbraucherinnen und Verbrauchern, sagt Lange. Bereits in Trumps erster Amtszeit sei das so gewesen. Damals habe das allerdings keine allzu großen Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft gehabt – das sei diesmal anders.

Lange geht davon aus, dass insbesondere in den USA schnell die Folgen zu spüren sein werden. "Wir haben etwa 20 Prozent unserer Exporte, […] also werden wir das auch in einigen Bereichen merken. Aber wir sind nicht so abhängig von den USA wie Kanada oder Mexiko."

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