Interview - Lange (SPD) sieht Chance für Deal bei US-Strafzöllen
US-Präsident Donald Trump hat seine Drohung wahr gemacht und Zölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium erhoben. SPD-Europapolitiker Bernd Lange kündigt Gegenzölle der EU an.
Der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange, hat sich zuversichtlich geäußert, dass die angekündigten US-Importzölle auf Stahl und Aluminium noch abgewendet werden können.
Der SPD-Politiker hat am Dienstag bestätigt, dass die bisherigen Ausnahmen für die EU aufgehoben werden sollen: "Zum 12. März werden seine [Trumps] alten Zölle wieder vollumfänglich in Kraft gesetzt – 25 Prozent auf Stahlimporte aus der Europäischen Union."
EU reagiert mit Gegenzöllen
Lange sagt, dass die EU schon in Trumps erster Amtszeit mit Gegenzöllen reagiert habe. "Wenn Trump jetzt wieder anfängt, dann werden wir natürlich auch sofort wieder unsere Gegenzölle in Kraft setzen." "Das sind 50 Prozent auf Motorräder, auf Jeans, auf Erdnussbutter, auf Bourbon-Whiskey – also auf Produkte, die amerikanische Exporteure treffen."
Trotzdem setzt die EU laut Lange auch auf Verhandlungen, um eine Eskalation zu vermeiden. Die EU sei deutlich stärker als Kanada, Mexiko oder Kolumbien, wo Trump die Zölle ebenfalls als politisches Druckmittel benutzt habe: "Wir sind ökonomisch stark, politisch auch geeint, weil wir da sehr ähnliche Interessenslagen haben. Wir werden uns nicht politisch und wirtschaftlich erpressen lassen."
Trump nicht nur "Zollmann, sondern auch ein Dealmaker"
Die EU müsse überlegen, ob sie mehr US-Güter kaufen könne, so Lange. "LNG ist in der öffentlichen Diskussion, es könnte auch Militärtechnik sein." Man müsse erreichen, dass man sich bei einigen Zöllen gegenseitig auf ein gleiches Niveau setzt. Lange ist nach eigenen Angaben optimistisch, weil Trump nicht nur ein "Zollmann, sondern auch ein Dealmaker" sei.