Agnieszka Brugger (Bündnis 90/Die Grünen) spricht im Bundestag.
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Interview - Brugger (Grüne): EU braucht klare Stimme und entschlossene Taten

Vor dem Treffen des ukrainische Präsidenten Selenskyj mit seinem US-Amtskollegen Trump fordert Agnieszka Brugger (B90/Grüne) von der EU klare Worte und Taten statt Schmeicheleien.

Wie geht es weiter für die Ukraine? Wird am Ende das Land der eigenen Bodenschätze beraubt, ohne echte Gegenleistungen? Wolodimir Selenksyj ist am Freitag in Washington bei US-Präsident Trump. Gegen 17 Uhr soll das Rohstoffabkommen unterzeichnet werden.

Die Außenpolitikerin Agnieszka Brugger ist Vize-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag. Für sie hängt vieles davon ab, ob die USA in enger Absprache mit der Ukraine und den europäischen Regierungen verhandeln würden oder ob sie sich von Russland "über den Tisch ziehen lassen."

Dabei sei vor allem die Unberechenbarkeit des amerikanischen Präsidenten ein Problem: "Bei Donald Trump wissen wir: Auch ein Text, auch Gesetze oder Prozesse oder was er gestern gesagt hat, kann morgen alles schon wieder ganz anders aussehen."

Viele europäische Akteure versuchten gerade, Donald Trump zu schmeicheln, so hat ihm der britische Premierminister Keir Starmer ein Treffen mit King Charles in Aussicht gestellt. Es sei zwar richtig, alles zu versuchen, ein gutes Verhältnis beizubehalten, so Brugger, aber:

"Aus meiner Sicht ist das wirklich wichtige nicht, dass man Geschenke und Schmeicheleien überbringt, sondern dass die Europäische Union mit einer klaren Stimme spricht und diese Stimme dann auch mit entschlossenen Taten unterlegt und zeigt, dass sie auch wirklich bereit ist, Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen."

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