Interview - Hausärzteverband: Neues Gesetz macht Beruf attraktiver
Der Bundestag hat am Donnerstag Erleichterungen für Hausarztpraxen beschlossen. Doris Höpner, Vorsitzende des Hausärzteverbands Berlin-Brandenburg, begrüßt die neuen Regeln.
Ihr Verband rechne durchaus damit, dass das neue Gesetz "mehr Mediziner in bis jetzt unattraktive Gebiete locken wird", sagt Doris Höpner, die selbst Allgemeinmedizinerin ist und den Hausärzteverbands Berlin-Brandenburg leitet. Denn junge Ärztinnen und Ärzte würden auch finanzielle Sicherheit suchen - und da sei es zuletzt schwierig gewesen.
Höpner: Gesetz stärkt Hausarztpraxen
Durch die neue Regelung könnten sich Hausarztpraxen mehr und besseres Personal leisten - und damit werde auch die Leistung der Praxen gestärkt, so Höpner. Ob das nun ausreiche, um die Bevölkerung ärztlich besser zu versorgen, werde sich erst zeigen, denn es gebe ja auch noch die demografischen Aspekte.
"Brauchen Reform des ambulanten Gesundheitswesens"
"Es bedarf grundsätzlich einer Reform des ambulanten Gesundheitswesens", meint die Verbandsvorsitzende. Das Gesetz sei ein erster Schritt dorthin. "Und ich glaube, dass wir den Effekt von heute auf morgen eventuell nicht sehen", so Höpner. "Aber wenn wir da weitermachen, wo wir jetzt angefangen haben, dann schaffen wir es, den ambulanten, hausärztlichen Bereich so umzustrukturieren, dass wir in fünf bis acht Jahren eine deutliche Veränderung sehen."