Interview - MKS: Fleischwirtschaft befürchtet Milliardenverlust
Steffen Reiter, Hauptgeschäftsführer im Verband der Fleischwirtschaft (VDF), geht von Einbußen in Höhe von einer halben Milliarde durch den Ausbruch von MKS in Brandenburg aus.
Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir hat zugesichert, alles zu tun, damit sich die Maul- und Klauenseuche nicht ausbreitet. Özdemir sagte am Abend in der ARD, er hoffe dass es bei dem einen MKS-Ausbruch in Brandenburg bleibt. Ansonsten seien die wirtschaftlichen Folgen kaum absehbar.
Ähnlich äußert sich der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Fleischwirtschaft, Steffen Reiter. Er sagt, man hoffe vor allem, dass Exporte in Nicht-EU-Länder bald wieder möglich sind:
Reiter: Großer Verlust durch Exportverbot nach Großbritannien
"Wir erwarten deutliche Umsatzeinbußen durch Exportausfälle und hierbei wiegt vor allem der Exportstopp nach Großbritannien sehr schwer. Denn von der einen Milliarde Euro, die wir bisher im Drittland erlöst haben mit Rind-, Schweinefleisch und den entsprechenden Produkten, macht Großbritannien fast die Hälfte dieses Wertes aus."
Die Politik lobt Reiter für ihre bisherigen Anstrengungen in der Krise: "Was das Bundeslandwirtschaftsministerium angeht, möchte ich sagen, dass hier bei den Behörden […] seit dem Ausbruch sehr konsequent und sehr gut gehandelt wurde, um die Seuche einzudämmen und auch um mit der Wirtschaft zu kommunizieren, um wirtschaftliche Schäden möglichst gering zu halten."
Noch kein Ruf nach staatlichen Finanzhilfen
Forderungen nach staatlichen Finanzhilfen, wie sie die Bauern bereits fordern, teilt der Verbandschef noch nicht: "Wir halten das im Moment noch für zu früh, solche Forderungen aufzustellen, weil wir jetzt erst mal sehen müssen, dass der Schaden gering gehalten wird."