Eine Straße führt auf das Kohlekraftwerk Niederaußem mit seinen großen Kühltürmen hin.
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Interview - Dröge (Grüne): Copernicus-Bericht "ist eindringliche Warnung"

2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen - das zeigt der neue Bericht des EU-Klimadienstes Copernicus. Die Zahlen machten deutlich, wie ernst die Lage sei, sagt Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge.

"Wenn wir aktuell dafür Beispiele brauchen, müssen wir ja nur nach Kalifornien schauen, wo die monatelange Trockenheit mit Sicherheit auch eine Ursache für die furchtbaren Brände dort ist", sagt die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag Katharina Dröge. "Und das heißt für uns: Klimaschutz muss für die Zukunft eine ganz wichtige Priorität sein - auch für die deutsche Politik."

Es mache ihr Sorgen, dass die Union gerade versuche, das Thema in den Hintergrund zu drängen, so Dröge. Die Ampelkoalition habe es geschafft, dass Deutschland das Klimaschutzziel für 2030 tatsächlich erreichen könne - unter anderem durch den "rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien". Aber es müsse noch viel mehr getan werden, etwa im Verkehrssektor.

Sollte CDU-Chef Friedrich Merz die künftige Bundesregierung führen und tatsächlich das Aus des Verbrennermotors zurücknehmen, "würde es als Brandbeschleuniger mit Blick auf die Klimakrise wirken", warnt Dröge. "Wir Grünen möchten, dass die Menschen gute und bezahlbare Alternativen zum Auto haben." Ihre Partei setze sich daher für eine Preisgarantie für das Deutschlandticket sowie einen verlässlichen Nahverkehr ein - auch im ländlichen Raum.

Hintergrund

2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen.

Wie aus dem neuen Bericht des EU-Klimadienstes Copernicus hervorgeht, lag die weltweite Durchschnittstemperatur etwa 1,6 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau.

Mit Ausnahme des Julis seien alle Monate wärmer gewesen als die Vergleichsmonate davor.

Den Bericht haben Wissenschaftler mehrerer internationaler Organisationen erstellt. Sie haben vor allem Satelliten-Daten ausgewertet und machen für die Entwicklung die Lebensweise der Menschen verantwortlich.

Sie führe vor allem dazu, dass sich die Meere stark erwärmt haben. Das führe auch zu Extremwetter-Ereignissen.

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