Springbrunnen im Berliner Treptower Park
picture alliance/dpa | Paul Zinken
Bild: picture alliance/dpa | Paul Zinken Download (mp3, 11 MB)

Interview - Deutscher Wetterdienst: Vor allem Winter und Frühling zu warm

Das Jahr 2024 war zu heiß. Laut Bodo Wichura vom Deutschem Wetterdienst betraf das in Berlin und Brandenburg vor allem die eigentlich kalten Monate. Die Niederschlagsmenge in der Region sei entgegen des Bundestrends normal gewesen.

Der Klimawandel hat sich dieses Jahr nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes weiter beschleunigt. Die Durchschnittstemperatur vom vergangenen Jahr sei um 0,3 Grad übertroffen worden, heißt es in der aktuellen Bilanz. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 sei es sogar ein Plus von 2,7 Grad gewesen.

Gleichzeitig war 2024 laut dem Deutschen Wetterdienst ein deutlich zu nasses Jahr. Der sehr milde vergangene Winter und das rekordwarme Frühjahr hätten ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen gebracht. Das gelte laut Bodo Wichura aber nicht für Berlin und Brandenburg. Mit genau 600 Litern Niederschlag auf dem Quadratmeter würde sich Brandenburg genau im Normalbereich befinden.

2024 keine extreme Hitze

 

Herausstechen würden allerdings die Temperaturen in den Winter- und Frühlingsmonaten. In Berlin und Brandenburg haben diese im Mittel drei Grad über dem Normal gelegen. Trotzdem: "Extremwetter haben wir in diesem Jahr nicht beobachten können", so Wichura. Im Sommer hätte es im Gegensatz zu den vorherigen Jahren keine Perioden extremer Hitze gegeben.

Die genauen Berechnungen der Wetterphänomene würden allerdings noch, so der Meteorologe. "Ob es also der Klimawandel ist, berechnen wir gerade." Der insgesamte Temperaturanstieg bestätige aber den Trend zu immer mehr Erwärmung.