Donald Trump gestikuliert neben Melania Trump bei einer Wahlparty zu den US-Wahlen im Palm Beach Convention Center.
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Interview - Politologe: Trump hat Republikaner in Personenkult verwandelt

Unerwartet schnell und deutlich steht nach der US-Wahl fest: Donald Trump wird erneut Präsident. Politologe Thomas Greven sagt, der Republikaner stehe an der Spitze einer Bewegung und zeige autokratische Tendenzen.

Für den Wahlsieg von Donald Trump hat Politikwissenschaftler Thomas Greven zwei Erklärungsansätze. Der Experte vom John F. Kennedy Institut an der FU Berlin sieht als kurzfristigen Effekt vor allem die wirtschaftliche Lage in den USA. Die sei zwar objektiv gar nicht so schlecht, das komme bei vielen Menschen aber nicht an. "Die Stimmung ist schlechter als die Lage." Die Inflation bereite vielen Kummer.

An der Wucht des Wahlsieges könne man aber sehen, dass es um mehr gehen müsse. "Es gibt aus meiner Sicht eine untergründige Entwicklung, wo Trump sich an die Spitze einer Bewegung gesetzt hat, die die ganze republikanische Partei umgekrempelt hat." Die speise sich aus der Furcht von Bevölkerungsruppen wie den weißen Christen und der Arbeiterklasse. Vor allem Männer hätten Angst vor einem Statusverlust - dabei gehe es auch bei der Bewegung.

Politologe: Pläne für Trumps Durchregieren

 

Man könne deutlich sehen, dass Trump die republikanische Partei so in einen Personenkult verwandelt habe. Dabei zeige er autokratische Tendenzen. Trump verleite dazu, zu glauben, "dass er jetzt alleinig den Willen des Volkes umsetzen soll". Rechtsstaatliche Prinzipien würden dabei als lästig angesehen. Es gebe bereits Pläne dafür, "alle möglichen Hindernisse für ein Durchregieren abzuräumen". Anders als 2016 gebe es nun kein republikanisches Establishment mehr, das ihn dabei bremsen könne.

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