Interview - Röttgen (CDU): Deutschland ist auf Trump-Sieg nicht vorbereitet
US-Medien sehen Donald Trump als Sieger der Präsidentschaftswahl - er hat deutlichen Vorsprung vor Kamala Harris. CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sagt, unter dem Republikaner wäre Europas Sicherheit den Europäern anvertraut.
Donald Trump hat sich bereits zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt. Projektionen der US-Medien sehen die Demokratin Kamala Harris in vielen wichtigen Bundesstaaten hinter dem republikanischen Kandidaten - der Rückstand ist nicht mehr aufholbar. Auf dieses Szenario sei Deutschland nicht vorbereitet, kritisiert der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen.
Europa müsse sich auf einen "Bruch" in der US-Außenpolitik einstellen. Nach allem, was Trump gesagt habe, müsse man davon ausgehen, dass er sofort die Unterstützung der Ukraine einstellen werde. "Das heißt (...), dass dann europäische Sicherheit in diesem Augenblick den Europäern anvertraut ist." Unter Trump verstehe sich Amerika nicht mehr als europäische Sicherheitsmacht. Die Anpassung daran falle durch mangelnde Vorbereitung der Bundesregierung umso schwerer, meint Röttgen.
Röttgen: Transatlantische Beziehungen sind tief
Bereits in seiner ersten Amtszeit habe Trump Deutschland "besonders auf dem Kieker" gehabt. "Und das wird sich auch in keiner Weise geändert haben", so der CDU-Außenpolitiker. Dennoch gehe er davon aus, dass die transatlantischen Beziehungen weitere vier Jahre Trump überstehen werden. "Sie sind breit, sie sind tief und es gibt auch ganz andere Stimmen natürlich immer noch in Amerika."