Interview - Hakverdi (SPD): US-Wahlkampf wird persönlich, nicht inhaltlich
Erst das Attentat auf Donald Trump, dann der Rückzug von Joe Biden und nun mit Kamala Harris eine aussichtsreiche Kandidatin für die Demokraten - ein sehr ereignisreicher Wahlkampf läuft in den USA. Metin Hakverdi (SPD) rechnet mit extremen persönlichen Angriffen.
Mit dem Rückzug von Joe Biden seien die Karten im US-Wahlkampf neu gemischt worden, sagt Metin Hakverdi. Der SPD-Bundestagsabgeordnete ist Vorsitzender des Gesprächskreises USA/Nordamerika. Beim Parteitag der Republikaner, bei dem der Politiker aus Hamburger dabei war, habe die Partei schon wie der klare Sieger ausgesehen. Jetzt habe Vizepräsidentin Kamala Harris das Momentum auf ihrer Seite.
"Ich habe mit dieser Entwicklung nicht gerechnet", gibt Hakverdi zu. Sollten die Demokraten jetzt Harris nicht für die Präsidentschaftskandidatur nominieren, wäre das aus seiner Sicht eine "Vollkatastrophe". Immerhin hätten sich mehr oder weniger alle in der demokratischen Partei hinter sie gestellt.
Hakverdi: Hartes Stück Arbeit für Harris
Trotzdem werde es auch für die Vizepräsidentin schwer, Trump zu schlagen. In wichtigen Staaten liege sie hinten - immerhin seien ihre Zahlen ein bisschen besser als die von Biden. "Aber es wird trotzdem problematisch, in den sogenannten Swing States die Nase vorn zu haben." Harris müsse verschiedene Wählergruppen für sich gewinnen. "Das wird noch ein hartes Stück Arbeit."
Für den Wahlkampf erwartet Hakverdi, dass die persönlichen Angriffe sehr extrem werden. "Die Trump-Kampagne gibt sich da ja überhaupt keine Mühe, das zu verschleiern." Daran habe auch das Attentat auf den Kandidaten der Republikaner nichts geändert. "Das wird kein inhaltlicher Wahlkampf, das wird ein persönlicher Wahlkampf."