Interview - Politologe: China will stärker in Nahost intervenieren
Die palästinensischen Gruppierungen Fatah und Hamas haben nach Angaben aus China ihren Streit beendet und ein Dokument dazu unterzeichnet. Von einer gemeinsamen palästinensischen Regierung sei man aber noch weit entfernt, sagt der israelische Politologe Moshe Zimmermann.
"Das sind Nachrichten ganz am Rande des Geschehens", sagt Moshe Zimmermann, der an der Hebräischen Universität in Jerusalem Deutsche Geschichte lehrt. "Das zeigt nur, dass die Chinesen sich jetzt bemühen, mehr in unserer Region zu intervenieren." Dahinter stünden vor allem wirtschaftliche Interessen, die China verfolge.
Aus seiner Sicht wäre es "sehr wünschenswert", wenn die Palästinenser "sich mit einer Stimme zu Wort melden", so Zimmermann. Er halte es aber für eher unwahrscheinlich, dass sich in naher Zukunft tatsächlich eine gemeinsame palästinensische Regierung aus Fatah, Hamas und den zwölf weiteren Organisationen bildet. Die Diskrepanz und der Widerspruch seien zu groß.
"Um etwas zu bewegen, braucht man mehr als nur die chinesische Regierung, die weit fern von der Region ist und hier kaum etwas anrichten kann", so der Politologe.