Palästinenser fliehen am Montag aus dem östlichen Teil von Chan Junis, nachdem ihnen die israelische Armee befohlen hatte, ihre Wohnviertel zu räumen.
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Interview - Nahost-Experte: Chinas Engagement überraschend

China hat vermittelt: Die zerstrittenen palästinensischen Gruppierungen Fatah und Hamas sollen sich versöhnt haben und wollen eine gemeinsame Regierung bilden, sobald der Krieg in Gaza vorbei ist. Das habe Israel bisher immer verhindern wollen, sagt der Historiker Eckart Woertz.

Eine Versöhnung von Fatah und Hamas habe die israelische Regierung über Jahre zu verhindern versucht, erklärt der Direktor des GIGA Institute for Middle East Studies, Eckart Woertz. Die Konkurrenz zwischen den beiden palästinensischen Organisationen sei insbesondere der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "recht gelegen" gekommen, "weil man dadurch die palästinensische Seite gespalten sah", so Woertz. Das sei Israels Ziel entgegengekommen, einen palästinensischen Staat zu verhindern.

Der Historiker ruft aber zur Zurückhaltung auf. Es sei noch nicht klar, worauf sich die beiden Palästinenserorganisation tatsächlich geeinigt haben. "Beide haben ja auch keine Macht in dem Sinne", betont Woertz. Der Gaza-Streifen sei zerstört. Die Palästinensische Autonomiebehörde auf der Westbank sei politisch und finanziell sehr schwach.

Historiker Woertz: Chinas Vermittlerrolle überraschend

 

Chinas Regierung habe bisher eher wirtschaftliche Interessen in der Region verfolgt. Es sei "eigentlich überraschend, dass Peking mehr auch eine politische Rolle wahrnimmt". Das sei schon das zweite Beispiel, bei dem Chinas Regierung sich verstärkt diplomatisch in der Region zu profilieren versuche, so Woertz.

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