Interview - Konrad (FDP): Landwirte müssen Respekt für ihre Arbeit bekommen
Auch während der "Grünen Woche" gehen die Proteste der Landwirte weiter. Landwirtin und FDP-Abgeordnete Carina Konrad sieht viel Frust, der sich über Jahrzehnte angestaut habe. Vor allem mache den Landwirten zu schaffen, dass man ihnen immer weniger Freiräume lasse.
Bei der "Grünen Woche" unter dem Berliner Funkturm dürfte es in diesem Jahr eher rau zugehen. Rund ums Messegelände demonstrieren Bauern mit einem Traktorkorso gegen die schrittweise Abschaffung von Subventionen für ihren Berufsstand, die die Bundesregierung plant.
Carina Konrad ist Agraringenieurin und FDP-Fraktionsvize im Bundestag. Sie sieht viel Frust, der sich über Jahrzehnte angestaut habe und der sich gerade entlädt: "Wir müssen wieder dahin kommen, dass sich die Leistung auch lohnt, dass die Leute auch den Respekt für die Arbeit bekommen, den sie verdienen."
Bauern haben mit immer mehr Regeln und Vorschriften zu kämpfen
Die Bauern treibe um, dass man ihnen immer mehr Regeln und Vorschriften mache, so Konrad, dass man "den Betrieben selbst immer weniger zutraut und Freiräume lässt." Das würde sich für die Landwirte dann oft finanziell schwierig gestalten und ließe sich auch von der Arbeit her kaum noch bewältigen. Vorschläge für Veränderungen gebe es viele, wichtig sei, "dass am Ende mehr Geld auf den Höfen bleibt", sagt die FDP-Politikerin.
Die Ampel wolle deswegen bis zum Sommer ein Maßnahmenpaket beschließen, so Konrad. Zum Beispiel müssten Landwirte oft in schwächeren Jahren die Steuerlast aus starken Jahren schultern, was dann zu Liquiditätsproblemen führe. "Es gibt ja steuerliche Instrumente, die man hier zum Beispiel einführen könnte, um die Gewinne etwas zu glätten und den Landwirten da zu helfen."