Interview - Verband: Deutsche Wirtschaft leidet wenig durch Huthi-Angriffe auf Schiffe
Weil Bauteile fehlen, stoppt der Autobauer Tesla seine Produktion. Das liege vermutlich an geringer Lagerhaltung, meint Dirk Jandura vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen. Insgesamt hätten die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer wenig Auswirkungen auf Lieferketten.
Die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer bedeuten nach Ansicht der deutschen Exportwirtschaft möglicherweise Verzögerungen, aber wenig Ausfälle. Die Auswirkungen auf die Lieferketten seien gering, sagt Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).
Verband: Entscheidend ist Lagerhaltung
Huthi-Rebellen zwingen derzeit viele Handelsschiffe einen Umweg vorbei an Südafrika zu fahren. "Wir müssen sehen, dass dieser Umweg bis zu 20 Tage mehr in Anspruch nehmen kann", so Jandura. Das heiße, Lieferketten würden gestreckt. "Es kommt hier in einzelnen Branchen auf die Lagerhaltung an."
Bei Tesla vermutlich Just-in-Time-Produktion
Hier hätten viele Unternehmen aus der Corona-Zeit gelernt - viele Lager seien gut gefüllt, sagt Jandura. Natürlich könne es zu Knappheiten kommen. "In der Breite kann ich mir das eigentlich kaum vorstellen", sagt Jandura. Beim Autobauer Tesla in Grünheide muss Ende des Monats für zwei Wochen die Produktion eingestellt werden, weil Bauteile fehlen. Das liege vermutlich an einer Just-in-Time-Produktion, bei der die Teile kurzfristig angeliefert werden. Das sei im deutschen Großhandel aber nicht verbreitet.