Interview - Staatssekretär für Bildung: Pisa-Befunde sind besorgniserregend
Deutsche Schülerinnen und Schüler schneiden laut Pisa-Studie in Mathe und beim Lesen so schlecht ab wie noch nie. Es gelte vor allem, die enge Kopplung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu trennen, meint Bildungsstaatssekretär Jens Brandenburg (FDP) und verweist auf Geld vom Bund.
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Jens Brandenburg (FDP), findet die Befunde der neuesten Pisa-Studie "besorgniserregend". Es gebe nicht DEN einen Grund, aber die Pandemie mit Schulschließungen sei einer der Gründe für das schlechte Abschneiden.
Staatssekretär: Länder sind für Bildung zuständig
Brandenburg verweist auf die Länderzuständigkeit für Bildung und auf das Geld, das der Bund mit dem "Startchancen-Programm" zur Verfügung stelle - laut Brandenburg 20 Milliarden in zehn Jahren für einzelne Schulen mit vielen benachteiligten Schülerinnen und Schülern. Das sei ein "absolutes Novum" und das größte Programm zwischen Bund und Ländern bisher. Insbesondere müsse die enge Kopplung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg getrennt werden.
Niedrigster Wert für Schülerinnen und Schüler in Deutschland
Pisa steht für "Programme for International Student Assessment" und ist die größte internationale Schulleistungsvergleichsstudie. Es werden die Kompetenzen von 15-Jährigen beim Lesen, in der Mathematik und den Naturwissenschaften erfasst. In Mathematik stürzten die deutschen Schülerinnen und Schüler in der aktuellen Studie besonders ab. Sie erreichten einen Punktwert von 475, bei der vorherigen Untersuchung, die 2019 veröffentlicht wurde, waren es noch 500. Im Lesen kamen sie auf 480 (2019: 498) und in Naturwissenschaften auf 492 (2019: 503).