Interview - Kinderschutzbund: Mehr Geld in Familien kommt bei Kindern an
Es gibt es eine Einigung in Sachen Kindergrundsicherung. Nach einem langen Streit der Ampelkoalition stehen 2,4 Milliarden Euro für das Projekt auf dem Zettel. Sabine Andresen vom Kinderschutzbund sagt, dass viele Fragen dabei noch nicht beantwortet seien.
Laut Sabine Andresen, Präsidentin des Kinderschutzbundes, gibt es bei der Kindergrundsicherung noch viele offene Fragen - etwa in welchem Verhältnis der Grundbetrag zum einkommensabhängigen Zusatzbetrag steht.
Bisher komme die Erhöhung des Kindergeldes bei betroffenen Familien nicht an, da sie auf das Bürgergeld sofort verrechnet wird. "Das ist ein zentraler Punkt, der aus meiner Sicht immer noch sehr offen ist."
Kinderschutzbund: Geld ist zentral, um Kinder aus der Armut zu holen
Für Kinder sei neben dem Aufwachsen in der Familie auch eine gute Infrastruktur wichtig - etwa duch Kita, Schule oder Jugendhilfe. Mehr Geld in Familien komme ganz konkret bei den Kindern an, das zeigen laut Andresen empirische Studien. Zu Äußerungen von Politikern, dass mehr Geld für die Eltern nicht die richtige Lösung sei, entgegnet Andresen: "Man traut Eltern nicht zu, dass sie das Geld wirklich einsetzen für ihre Kinder und Jugendlichen."
Bisher habe sich in Deutschland gezeigt, dass soziale Teilhabe für Kinder und Jugendliche in Armutslagen nicht oder nur eingeschränkt möglich sei. "Das Geld ist wirklich zentral, um Kinder und Jugendliche aus der Armut zu holen", so die Vertreterin des Kinderschutzbundes.
Andresen begrüßt, dass der Anspruch des Kinderzuschlags automatisiert geprüft werden soll und dass alle Leistungen möglichst unbürokratisch in Zukunft aus einer Hand kommen sollen.