Interview - Politologe: Ampelstreit liegt an gelb-grünen Unterschieden
Direkt nach der politischen Sommerpause haben sich Grüne und FDP wieder gestritten - dieses Mal um ein Wirtschaftspaket. Hintergrund sei, dass die programmatischen Entwürfe beider Parteien weit auseinander liegen, sagt Politikwissenschaftler Uwe Jun. Helfen könne nur Vertrauen in den Partner.
Nach der Sommerpause ist vor der Sommerpause: Der Zoff zwischen Grünen und FDP in der Bundesregierung geht weiter. Letztlich sei der Grund mangelndes Vertrauen untereinander, analysiert Uwe Jun, Politikwissenschaftler der Universität Trier. Die programmatischen Entwürfe beider Parteien lägen weit auseinander. "Hier ist es schwierig, Kompromisse zu finden."
Protesthaltung bei Umfragen wegen Ampelzoffs
Dieses Hadern werde immer wieder an einzelnen Punkten sichtbar, sagt Jun. Letztlich begründe das auch einen Höhenflug der AfD. Denn einige Menschen denken ihm zufolge bei Umfragen, dass sie ihren Protest zum Streit innerhalb der Ampel mit der Angabe sie würden AfD wählen, in Umfragen Ausdruck verleihen könnten.
Wieder mehr Vertrauen zwischen Grünen und FDP nötig
Als Ausweg sieht Jun: "Man müsste wieder mehr Vertrauen zueinander gewinnen, dass man nur gemeinsam erfolgreich sein kann." Nur dann könne man geschlossener auftreten. Man müsse sich versichern, "dass es auch eine gemeinsame Linie geben kann, die man nach außen trägt".