Interview - Geywitz (SPD): Heizungsgesetz hat viele verunsichert
Die Ampel-Koalition hat sich nach wochenlangem Streit auf Eckpunkte für das Heizungsgesetz geeinigt. Es soll noch in dieser Woche im Bundestag beraten werden. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) sagt, man müsse die Debatte in der Regierung intensiv auswerten. Nach der Einigung sieht sie jetzt ihr Ministerium in der Pflicht.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will nach der Einigung beim Heizungsgesetz die Wärmeplanungen gemeinsam mit den Kommunen vorantreiben. Diese Pläne sollen zeigen, wie jedes einzelne Gebäude beheizt wird. "Mit den Kommunen und Verbänden ist ein Gesetzentwurf zur kommunalen Wärmeplanung in Abstimmung", sagt sie.
Im Kern gehe es darum, welche potenziellen Wärmequellen in einer Stadt oder Gemeinde zur Verfügung stehen und wie viel Verbrauch es gibt. Neben Öl und Gas sollen dabei andere Möglichkeiten in Betracht kommen: "Geothermie ist total im Kommen, natürlich haben wir auch Heißwasserquellen, Abwasser wird immer wichtiger für die Wärmeversorgung. Da gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, aber das muss man natürlich alles planen."
Geywitz: Debatte über Heizungsgesetz intensiv auswerten
Geywitz rechnet damit, dass in der Stadt künftig Fernwärme genutzt wird. Auf dem Land dürfte dagegen eher mit Holzpellets geheizt werden. Zu Umweltbedenken sagt sie: "Das weiß jeder noch von früher, der eine Holzheizung hatte: Da wird natürlich Feinstaub produziert. Allerdings sind die heutigen Filteranlagen was ganz anderes als das, was man früher so kannte."
Die Bauministerin räumt ein, dass der erste Entwurf zum Heizungsgesetz viele Menschen verunsichert habe. "Ganz Viele haben gesagt: 'Wie soll das gehen, was passiert jetzt mit mir und meiner Heizung?'" Die vergangenen Wochen müsse man in der Koalition intensiv auswerten. Der Aushandlungsprozess beantworte aber stellvertretend für die Gesellschaft die Frage: "Was sind wir eigentlich bereit, zu machen, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen?"