Interview - Energieagentur: Wärmewende braucht mehr Förderung
Nach langem Streit hat sich die Ampelkoalition auf Eckpunkte für ein Heizungsgesetz geeinigt. Es soll noch in dieser Woche im Bundestag beraten werden. Die Pläne seien zwar ambitioniert, aber im Ansatz richtig, sagt Michael Geißler von der Berliner Energieagentur. Allerdings müssten Maßnahmen mit anderen Vorhaben synchronisiert werden.
Seit Monaten streitet die Regierungskoalition im Bund über das geplante Heizungsgesetz, nun scheint eine Einigung erreicht. Noch in dieser Woche soll das Gesetz im Bundestag beraten werden.
"Wenn man Klimaschutz betreiben will, muss man auch mal anfangen", findet Michael Geißler, Geschäftsführer des Dienstleistungsunternehmens Berliner Energieagentur. Dafür müsse möglichst schnell auf erneuerbare Energien umgestellt werden. "Andererseits muss das Ganze [...] natürlich in einem Gesamtkontext stattfinden und vor allem sozial entsprechend ausbalanciert sein, und das scheint im Moment tatsächlich noch nicht der Fall zu sein."
Geißler: Wer Klimaschutz betreiben will, muss damit anfangen
Das Heizungsgesetz müsse zudem mit anderen wichtigen Vorhaben synchronisiert werden. Beispielsweise arbeite die Bundesregierung daran, Wärmenetze zu dekarbonisieren und eine kommunale Wärmeplanung voranzubringen. "Genau das muss gut miteinander abgestimmt sein", betont Geißler.
Es sei sehr ambitioniert, dass das Heizungsgesetz Anfang nächsten Jahres in Kraft treten solle. In Berlin werde man etwa nicht alle Altbaugebäude mit Gasetagenheizungen schnell und einfach auf erneuerbare Energien umstellen können. Hierfür werde es Übergangsfristen brauchen. "Und dort wird es mit Sicherheit auch bessere Förderungen als das, was das Bundesgesetz bisher vorsieht, geben müssen", sagt Geißler.