Die Container am Columbiadamm auf dem Tempelhofer Feld sind Unterkünfte für Geflüchtete
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Interview - Migrationsbeauftragte: Staat muss Geld für Integration ausgeben

Asylberechtigte sind deutlich seltener sozialversicherungspflichtig beschäftigt als der Durchschnitt. Das zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit, die rbb24 ausgewertet hat. Als Hürden gelten die Sprachbarriere - aber auch, dass die Menschen nicht arbeiten dürfen. Diese gelte es abzubauen, sagt die Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial.

Katarina Niewiedzial ist Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration. Sie sagt, dass Menschen Asyl nicht deshalb beantragten, weil sie hier arbeiten wollen, sondern weil sie fliehen. "Dass wir sie aber sehr zügig und schnell in den Arbeitsmarkt integrieren sollen, ist glaube ich wirklich das Gebot der Stunde."

"Sie wollen alle arbeiten"

 

Aber die rechtlichen Regelungen erlaubten es diesen Menschen zunächst gar nicht, arbeiten zu können. "Das sind erstmal Hürden, die die Menschen selbst nicht verursacht haben." Der Berliner Senat arbeite daran, das zu ändern. "Erstens: Wir brauchen Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Und zweitens: Sie wollen alle arbeiten."

Es brauche auch Sprachkurse, sagt Niewiedzial: "Das ist immer gut investiertes Geld, wenn wir Menschen erstmal die Sprache beibringen." Außerdem müssten die Menschen begleitet werden. Auch gute Beratungsstrukturen seien wichtig, "damit diese Menschen auch schnell den Weg in die Arbeit finden und in die Gesellschaft." Das seien Investitionen, die der Staat tätigen müsse, damit es mit dem Arbeitsmarkt funktioniere. "Jedes Geld, was wir in die Integration investieren, ist gut investiertes Geld."

Geflüchtete weniger sozialversichert beschäftigt

Asylberechtigte in Berlin und Brandenburg sind deutlich seltener sozialversicherungspflichtig beschäftigt als die Durchschnittsbevölkerung.

Das zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit, die rbb|24 ausgewertet hat. Demnach ist nur rund ein Drittel dieser Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In der Gesamtbevölkerung liegt die Quote bei zwei Dritteln.

Im bundesweiten Vergleich hat Brandenburg gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern die niedrigste Quote.

Als Gründe gelten die Sprachbarriere, das Bildungsniveau - aber auch, dass Abschlüsse nicht anerkannt werden oder die Asylberechtigten keine Arbeitserlaubnis bekommen.

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