Interview - Brandenburgs Kommunen wollen mehr Investionen in Kitas und Schulen
So richtig zufrieden sind die Kommunen nicht mit dem Ergebnis des Flüchtlingsgipfels. In Brandenburg brauche es vor allem mehr Investitionen in Kitas und Schulen, sagt Oliver Hermann, Bürgermeister von Wittenberge und Präsident des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg.
Der Präsident des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, Oliver Hermann,
Bürgermeister von Wittenberge (parteilos), verweist in der Debatte um Flüchtlinge auf die angespannte Situation in Kitas und Schulen. Der Bund hatte am Mittwoch auf eine Flüchtlingsgipfel unter anderem für dieses Jahr eine Milliarde Euro mehr zugesagt. Das sei ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Kommunen brauchten deutllich mehr Unterstützung, unter anderem zum Ausbau der Infrastruktur.
Hermann: Grenze bei Kitas und Schulen erreicht
Hier gebe es auch eine Unzufriedenheit mit dem Land Brandenburg, so Hermann. "Das System ist an den Grenzen oder schon darüber hinaus." In einigen Kommunen liege der Migrationsanteil in den Klassen bei 30 bis 40 Prozent, sagte der parteilose Politiker. Wegen des Wachstums der Bevölkerung müssten die Kapazitäten ohnehin ausgebaut werden. Dann bleibe aber immer noch das Problem, genug Betreuungspersonal zu finden. Bei Ärztinnen und Ärzten sei das Probem ähnlich.
Debatte um Unterbringung der Geflüchteten
Brandenburger Kommunen hätten eine Menge geleistet, um die Menschen zu integrieren, sagt Hermann. Viele seien nun aber nicht mehr bereit, etwa Sportanlagen in Frage zu stellen. Das Problem sei: Die Kapazitäten reichten vielerorts nicht aus, um weitere Flüchtlinge aufzunehmen.