Vis à vis - Warten auf das Ankommen: Afghanische Flüchtlinge in Berlin
Aus einem krisengeschüttelten Land nach Deutschland zu kommen ist schwierig: Sprachprobleme, Behörden und Anträge bestimmen das Leben. rbb24 Inforadio-Redakteurin Martina Schrey hat privat geholfen. Christian Wildt erzählt sie über die Schwierigkeiten, Geflüchtete in ihr neues Leben einzugliedern.
Ein Junge kommt aus dem kriegsgeschüttelten Afghanistan nach Berlin. Das ist schwierig. Wie kann er hier ein neues Leben beginnen? Asyl zu bekommen ist das eine. Dazu geht es um Sprache, Schule, Ausbildung. Martina Schrey wurde sein Vormund, als er mit 14 Jahren kam. Der Junge bekam einen anerkannten Flüchtlingsstatus. Viele andere werden nur geduldet.
Weil der afghanische Junge einen Flüchtlingsstatus hatte, konnte er versuchen, seine Familie nach Deutschland zu holen. Mutter und Schwestern dürfen 2023 schließlich auch kommen mit Zwischenstation Pakistan. Familienzusammenführung, das heißt wieder Anträge, Behörden, Warten. "Die Familie hat ein dreimonatiges Visum bekommen.Das heißt, sie muss vorher mindestens einen Termin bei der Ausländerbehörde machen", erzählt Martina Schrey.
"In anderen Ländern ist es ein Jahr. Da bekommt man erstmal für ein Jahr ein Visum. Da kann man erstmal ankommen und dann verlängert man das und dann versucht man, seinen Aufenthaltsstatus zu klären." In Deutschland müsse alles sehr schnell passieren. Gleichzeitig gebe es keine Termine und alles werde doppelt und dreifach geprüft.