Interview - Kellner (Grüne) über China: "Man muss miteinander reden"
Es laufen die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen. Die Bundesregierung will unter anderem die schwierige Lage für deutsche Unternehmen in China ansprechen. Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner (Grüne) sagt, man wolle sich für einen fairen Wettbewerb einsetzen.
Michael Kellner ist Grünen-Politiker und Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Er kündigt an, dass sich die Bundesregierung für einen fairen Wettbewerb mit China einsetzen will. "Wir wollen, dass wir gleiche Bedingungen in China haben wie chinesische Unternehmen in Deutschland." Bisher gibt es ihm zufolge keinen gleichwertigen Marktzugang, weil China sich abschottet.
Kellner bekräftigt außerdem das Ziel der Ampelkoalition, die Abhängigkeit von China zu reduzieren. "Die Abhängigkeit ist in den letzten Jahren gewachsen." Deshalb sei eines der Ziele, dass deutsche Unternehmen ihre Investitionen diversifizieren, um nicht so abhängig von China zu sein.
Kellner: Herausforderungen wie der Klimawandel können nur gemeinsam bewältigt werden
"Es gibt eine hohe Abhängigkeit in einzelnen Rohstoffen, das macht mir Sorgen", sagt Kellner. Aber es sei nicht so, dass China in allen Bereichen unabhängig ist, sondern zum Teil auf Technologien aus Europa oder Nordamerika angewiesen ist. "Das ist natürlich auch ein Pfund, das wir in der Hand haben."
"Man muss miteinander reden", sagt Kellner. Es gebe besorgniserregende Tendenzen in China – etwa in Bezug auf die Menschenrechtslage oder die chinesischen Drohungen gegenüber Taiwan. Man müsse aber weiter im Gespräch bleiben, weil Herausforderungen wie der Klimawandel nur gemeinsam bewältigt werden könnten.