Von Morgenland und Abendland

Der Stern von Bethlehem ... (Bild: colourbox.com)
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Die Wiege des christlichen Abendlandes liegt tief im Morgenland. Aber: was ist eigentlich das Morgenland und wo beginnt das Abendland? Wir folgen den Heiligen drei Königen -  den Weisen aus dem Morgenland - und dem hellen Stern bis nach Kleinmachnow, wir lernen die sagenumwobene Königin von Saba kennen, wir blicken nach Syrien und feiern mit Christen in Damaskus Weihnachten und fragen auch, wo die syrischen Christen heute stehen: regimetreu und verfolgt zugleich. Daneben hat das Abendland wieder Konjunktur: Es begegnet uns bei Pegida und der Angst um die christlich-jüdische Wertegemeinschaft – aber gibt es die überhaupt? Was hat das Abendland mit Christentum und das Morgenland mit Islam zu tun? Und wird der Islam durch die vielen Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan auch bei uns an Bedeutung zunehmen?  

- Die Königin von Saba

Die Geschichte der sagenumwobenen Königin ist in der Bibel ganz klein: Sie hat nur 13 Verse im 1. Buch der Könige im Alten Testament. Die Geschichte ist gewandert von der Südspitze der arabischen Halbinsel nach Europa und Afrika, sie hat sich ausgebreitet im Judentum, im Christentum und im Islam, und sie hat auch mit Weihnachten zu tun. Doch die Person, um die es geht, hat nicht einmal einen Namen. Kirsten Dietrich ist dem Mythos der Königin von Saba nachgegangen.

Pegida und die Angst vor dem Morgenland

Wo liegt eigentlich das Morgenland, und was ist das Abendland, um das Pegida Angst hat? Eignet sich der Islam in besonderer Weise, als das Fremde empfunden zu werden? Und wieviel Rücksicht müssen wir aufeinander nehmen, wenn "Morgenland" und "Abendland", wenn Muslime und Christen und Atheisten zusammen leben wollen? Ursula Voßhenrich im  Gespräch mit der Islamwissenschaftlerin Schirin Amir-Moazami von der Freien Universität Berlin.

Im syrischen Kloster Mar Musa - (Bild: wikipedia)
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Mar Musa und Bab Tuma - Christen in Syrien

Etwa zehn Prozent der syrischen Bevölkerung sind Christen. Viele von ihnen sind in den letzten Jahren aus dem Land geflohen, andere sind nach Damaskus gegangen in der Hoffnung, in der Hauptstadt Schutz vor dem IS und vor dem Krieg zu finden. Wie ist ihre Situation und wie verbringen sie die Weihnachtstage? Björn Blaschke berichtet aus dem christlichen Viertel Bab Tuma in Damaskus. Und Sabine Rossi erinnert an den Jesuitenpater Paolo Dall´Oglio, der für ein friedliches Miteinander gekämpft und im Kloster Mar Musa einen Treffpunkt für Christen und Muslime geschaffen hat. Im Juli 2013 wurde der engagierte Pater in Syrien entführt.

Illustration: Grenze, Begrenzung (Bild: colourbox.com)
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Grenzgebiete

Menschen, Ideen, Religionen sind unterwegs aus der Gefahr in die Sicherheit, von Süden und Osten nach Westen. Bei all diesen Wanderungen wird ein besonderer Ort überschritten: die Grenze. Unüberwindlich, wenn das nötige Visum fehlt – aber auch spannender Anstoß und Beginn von etwas Neuem, wenn jemand die Grenze überwinden kann. Über dieses Doppelgesicht der Grenze hat Kirsten Dietrich mit Thomas Jeutner gesprochen. Er ist Pfarrer an der Kapelle der Versöhnung an der Gedenkstätte Berliner Mauer - mitten im ehemaligen Grenzstreifen. 

Etwas mehr als drei Heilige Könige ... (Bild: colourbox.com)
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Die Heiligen drei Könige und der helle Stern

Wenn wir uns mit dem Abendland und dem Morgenland befassen, dann dürfen diese drei nicht fehlen: Caspar, Melchior und Balthasar -  die Heiligen drei Könige oder die Weisen aus dem Morgenland, jene Wanderer, die sich auf einen weiten Weg gemacht haben sollen, um das neugeborene Kind in der Krippe zu finden. In neueren Bibelübersetzungen heißen sie auch Magier oder Sterndeuter. Aber was war das für ein Stern, der ihnen den Weg gewiesen hat? Und wer waren diese drei Weisen überhaupt? Barbara Zillmann ist ihren Spuren gefolgt – bis nach Kleinmachnow.

Damaskus, Syrien: Eine Besucherin der Kirche St. Ignatius von Antiochien (Bild: imago/ITAR-TASS)
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Regimetreu und verfolgt: syrische Christen

Die Wiege des Christentums ist unter Beschuss. In Syrien, dort, wo sich die ersten christlichen Gemeinden gründeten, wo zahlreiche christliche Konfessionen entstanden, ist zur Zeit Kriegsgebiet. Die Christen der Region werden vom selbst ernannten Islamischen Staat bedroht, entführt, getötet, Klöster und Kirchen sind in Gefahr, viele Christen sind geflohen, die deutsche Bischofskonferenz warnt vor einem Ende des Christentums in Syrien. Zugleich halten viele syrische Christen am Assad-Regime fest, von dem sie sich Schutz erhoffen. Vera Kröning-Menzel hat mit dem Kultur- und Religionswissenschaftler Christoph Leonhardt über diese Christen, über ihren Glauben, ihre Situation und ihre Perspektiven gesprochen.

Bauchtänzerin (Bild: colourbox.com)
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Sehnsucht nach dem Orient

Das Morgenland oder auch der Orient: ein schillernder Begriff, ein aufgeladenes Wort, voll Verheißung, aber auch Angst besetzt und etwas unheimlich, auf keinen Fall neutral. Was ist der Orient und warum löst das, was man dahinter vermutet, sowohl große Sehnsucht als auch heftige Abneigung aus? Kirsten Dietrich hat nachgefragt.

Der Historiker Michael Wolfssohn (Bild: imago/Eibner)
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Das christlich-jüdische Erbe des Abendlandes

Das Morgenland braucht das Abendland und auch das Abendland gibt es nicht ohne das Gegenüber, das Morgenland. Wenn aber das Morgenland mit dem Islam identifiziert wird – gibt es dann ein christlich-jüdisches Erbe des Abendlandes, und wenn ja, worin besteht es? Matthias Bertsch hat mit dem Historiker Michael Wolffsohn über Trennendes und Verbindendes zwischen Morgenland und Abendland, zwischen Orient und Okzident, gesprochen.

Die Bilder der Überwachungskameras in der Daressalam-Moschee in Berlin Neukölln zeigen, wie voll das Haus überall ist - Foto: rbb Inforaido/Sophie Elmenthaler
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Fluchtpunkt Moschee

Von den Menschen, die aus dem Nahen und Mittleren Osten zu uns fliehen - aus Syrien, aus dem Irak, aus Afghanistan – sind die meisten Muslime. Sie kommen nach Berlin oder nach Potsdam, und viele von ihnen besuchen hier die örtlichen Moscheen. Was bedeutet es für die muslimischen Gemeinden, wenn sie plötzlich so großen Zuwachs bekommen? Und mit welchen Wünschen und Erwartungen kommen die Flüchtlinge in die Gemeinden? Sophie Elmenthaler hat den langen Arbeitstag von Mohammad Taha Sabri, dem Imam der Neuköllner Daressalam Moschee, begleitet.