
-
An diesem Freitag öffnet die 80. Grüne Woche ihre Tore. Es ist die größte Landwirtschaftsmesse der Welt, in diesem Jahr mit einem neuen Ausstellerrekord – und mit dem Partnerland Lettland. Gemeinsam mit dem Präsident des Baltenstaats, Andris Berzins, eröffnete Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am Donnerstagabend die Grüne Woche in den Messehallen unter dem Funkturm. Begleitet wird die Schau von der Sorge um den Schutz regionaler Produkte. Christian Schmidt weist solche Befürchtungen zurück.
Eine der größten Rollen bei der Landwirtschaftsschau spielen traditionell regionale Produkte. Nicht nur die verschiedensten Staaten der Welt werben mit ihren kulinarischen Spezialitäten, auch die Bundesländer zeigen, was sie haben.
Seit kurzem wird der Schutz regionaler Spezialitäten immer stärker diskutiert, nachdem Landwirtschaftsminister Christian Schmidt erklärt hatte, mit dem Freihandelsabkommen TTIP mit den USA “könne nicht mehr jede Wurst und jeder Käse als Spezialität geschützt werden“. Wenig später ruderte er zum Teil zurück und behauptete, falsch verstanden worden zu sein. Er werde sich weiter für den Schutz regionaler Lebensmittel durch die EU einsetzen. Die hohen europäischen Standards seien nicht verhandelbar. Allerdings gäbe es innerhalb der EU mehr als 2.000 Siegel und andere regionale Kennzeichnungen. Nun müsse es darum gehen, Missbrauch und Missverständnisse einzudämmen.
Schmidt betonte im Inforadio, er müsse auch die Produkte schützen, die nicht regional geschützt sind. "In Berlin gibt es zum Beispiel kein einziges Produkt, das regional geschützt ist nach den Regeln der EU. in Brandenburg sind es nur die Spreewälder Gurke und der Meerrettich. Ich muss mich auch um Würste kümmern, die aus Berlin und Brandenburg stammen und muss verhindern, dass diese Produkte nicht von der Irreführung der Kunden betroffen sind", so Schmidt. Zwischen 95 und 98 Prozent der Lebensmittel seien nicht regional geschützt, "dass die anderen 2 oder 5 Prozent geschützt bleiben, ist doch klar", so der CSU-Politiker.
Irreführung darf nicht sein
Schmidt beklagte zudem erneut die inzwischen massenweise Ansammlung von Kennzeichnungen auf Lebensmitteln. Hier möchte er für mehr Klarheit sorgen, wie er anküdnigte: "Erreichen können wir das zum Beispiel durch Regionalfenster, denen zum Beispiel zu entnehmen ist: die Ware kommt aus Brandenburg, die Schweine wurden gehalten in Brandenburg, die genaue Zusammensetzung des Produkts. Wir müssen unterscheiden zwischen Labels, die den Verbraucher informieren - und jenen, die schlichte Werbebotschaften sind. Klar ist: Irreführung darf nicht sein."