
Do, 07.08.2014 - Die Obstbaumallee für alle
Im Norden Berlins am Blankenburger Pflasterweg in Pankow haben Grüne Liga und Mundraub-Aktivisten eine Obstbaumallee gepflanzt, ganz nach dem Mundraub-Motto: Obst ist für alle da.

Eine breite wilde Wiese am äußersten Rand der Stadt. Durch das Grün führt ein Schotterweg, gesäumt von zarten Bäumchen. Alle um die zwei Meter hoch. Alle mit einem Schildchen um den Hals: Apfel, Pflaume, Kirsche, Birne, gepflanzt und gepflegt von Grüner Liga und Mundraub. In einigen Jahren werden diese Bäumchen hoffentlich groß und voller Früchte sein. Dann darf hier jeder ran, sagt Mundraub-Aktivist Konstantin Schroth: "Selber ernten und Erfahrungen machen - dafür plädieren wir"

Nimm Dir, wo Obst und Gemüse frei zugängig ist
Erfahrungen für den Großstädter, zum Beispiel, dass Obst seine Zeit braucht und nicht zu früh geerntet werden darf - Schroth: "Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Lerneffekt, dass man sich dafür interessiert: man beißt rein und merkt, da hätte ich mal besser noch etwas gewartet und erntet das nächste Mal später".
Die Philosophie von Mundraub: nimm Dir, wo Obst und Gemüse frei zugängig ist. Tipps gibt es auf ihrer Homepage - Schroth: "Die Einträge auf der Karte sind eine Anregung, um die Umgebung neu zu entdecken und dann empfehlen wir da hin zu gehen, aber eine der wichtigsten Sachen ist, dass man sich über die EIgentumsverhältnisse im Klaren ist."

Es gilt die Handstrauß-Regel
Allein um den Blankenburger Pflasterweg findet Dominik Lenz reichlich Äpfel, Brombeeren, Mirabellen, Schlehen und Bärlauch. Ein wenig Zeit brauchen noch Holunder und Esskastanien, die Kirschbäume sind schon leer. In ein paar Jahren kann auch in der Obstbaumallee geerntet werden.
Hamstern sollte hier trotzdem niemand - Schroth: "Das ist wie im Wald mit der Handstraußregel: wenn jeder sich ein Körbchen mit Äpfeln oder Kirschen mitnimmt ist das schön, aber bei Mundraub geht es auch um den Gemeingutgedanken. Darum ist es gut, beim Ernten nicht nur an sich selbst zu denken".
Schließlich reicht es für alle. Hier draußen in Pankow auf jeden Fall.