Mi 11.05.2016 | Das vernetzte Ich - Vom Ende der Langeweile: Selbstverwirklichung im Netz
Fotos mit Filtern bearbeiten, Videos selbst schneiden, drehen und zusätzlich noch mit Herzchen und Smilies verzieren oder gleich seinen eigenen Wetter-Kanal betreiben - das Netz bietet unendlich viele Möglichkeiten, sich kreativ auszutoben. Genau das ist diesmal das Thema von "Das vernetzte Ich": die Selbstverwirklichung im und mit dem Netz. Wir blicken auf die Möglichkeiten, die das Netz bietet, sprechen mit einer Frau, die aus Facebook-Statusmeldungen Bücher macht und stellen den neuen Trend "Co-Living" vor.
Im Internet kann (fast) jeder (fast) alles sein und machen. Bei einigen geht das soweit, dass sie zu richtigen YouTube-Stars werden. Doch das braucht es gar nicht, findet zumindest Franzi von Kempis. Sie ist Chefreakteurin der Medieninitiative MESH Collecitve im UFA LAB und arbeitet dort mit vielen YouTubern zusammen. Und sie behauptet: Im Netz kann mittlerweile wirklich jeder kreativ sein: "Es gibt 1000 Möglichkeiten und immer weniger Ausreden." Sie selbst veröffentlicht Videos bei YouTube und ist im Moment großer Fan von Snapchat. "Für mich gäbe es gerade kein kreatives Outlet, wenn es das Netz nicht gäbe."
Co-Living: Digitale Nomaden arbeiten und leben unter einem Dach
Eine ganz eigene Art der Vernetzung, die gleichzeitig digital und analog ist, ist das "Co-Living": Digitale Nomaden, wie sie sich selbst gerne nennen, allesamt Online-Unternehmer, arbeiten nicht nur zusammen unter einem Dach, sie leben dort auch gemeinsam. Reporterin Dena Kelishadi hat welche besucht.
St. Oberholz: Hier hat sich die digitale Bohéme erfunden
Die Nuller-Jahre in Berlin - das war die Zeit der Startups, der digitalen Bohéme, die ihr Geld irgendwo zwischen Latte Macchiatto und Laptop verdienten. Womit, das war für Außenstehende nicht so leicht erkennbar. Aber dann gab es sie: erfolgreiche Internetfirmen wie Soundcloud und das Standardwerk in Buchform über die digitale Bohéme "Wir nennen es Arbeit" von Sascha Lobo und Holm Friebe. Entstanden sind Startup und Buch an DEM Ort dieser Zeit: Dem Café St. Oberholz am Rosenthaler Platz. Zwischen Kuchenkrümeln und Gründern hat sich Inforadio-Reporter Markus Streim niedergelassen.
Kreatives Netz: Die Facebook-Schriftstellerin
Das Netz ist auch ein wundervoller Ort, um sich selbst zu verwirklichen. Hier kann jeder zum Künstler werden und sein Publikum finden – oder Inspiration. Ein Beispiel: die Wiener Autorin Stefanie Sargnagel, die man getrost als Facebook-Schriftstellerin bezeichnen kann, weil fast alles, was sie macht, und alles, was in ihren zwei erschienenen Büchern drinsteht, reine Facebook-Status-Updates sind. Damit ist sie in den letzten Jahren zur Kultfigur geworden, inzwischen nicht mehr nur in Österreich. Judith Kochendörfer stellt sie heute Nachmittag vor.